Krasshüpfer

Autor*in
van der Geest, Simon
ISBN
978-3-522-18425-0
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Rogaar, Karst-Janneke
Seitenanzahl
237
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der bedeutende, mehrfach ausgezeichnete niederländische Kinderbuchautor Simon van der Geest legt mit “Krasshüpfer” ein berührendes Buch über Geschwisterbeziehungen vor, die manchmal so heftig verlaufen, dass dem Leser des geheimen Tagebuches von Hidde, dem mittleren Bruder, vor Spannung der Atem stockt.

Beurteilungstext

Der etwa 10-jährige Hidde teilt mit seinem drei Jahre älteren Bruder Jeppe ein Geheimnis, das den Tod des vor 2 Jahren verstorbenen Bruders Ward betrifft. Auch die Mutter hat den Tod ihres Ältesten nicht verkraftet, zumal sie allein für die Kinder verantwortlich ist, da der Vater die Familie verlassen hat. Ward hatte unter dem neu bezogenen Haus im Gartenschuppen einen geheimen Zugang zu einem Kellerraum entdeckt, den die Brüder sich als verschwiegenen Ort bewahren wollen. Doch nach Wards Tod überlässt Jeppe Hidde diesen Raum. Der sammelt Insekten und experimentiert mit ihnen.

Auch der Leser betrachtet manchmal nach der Lektüre des Buches die eher unscheinbaren Tiere mit anderen Augen. Ein misslungener Versuch, Spinnen und Schmetterlinge zu kreuzen, bringt Hidde allerdings den Spitznamen “Spinnerling” ein. Hidde leidet unter der herrischen Art seines Bruders Jeppe und fühlt sich durch seine etwas altkluge Art auch in der Schule als Außenseiter. Er zieht sich immer mehr in sich zurück und in den geheimen Keller, sein Labor und Terrarienraum.
Deshalb bricht die Welt für ihn zusammen, als Jeppe, der in einer Band spielt und einen Raum für seine Musikinstrumente benötigt, ebenfalls Anspruch auf den Keller erhebt. Ein regelrechter Krieg um den Raum beginnt, der beinahe zu schlimmen Folgen führt.

Das geheime Tagebuch richtet sich an den Leser und führt ihn gewissermaßen als Verbündeten in die für Hidde kaum zu ertragenden Konflikte ein. Die einzelnen Eintragungen, unterschiedlich lang, sind ergänzt durch skurrile Kinderzeichnungen, die die Authentizität der Berichte verstärken und in die Gedankenwelt Hilles vordringen llassen. Auch die graphische Gestaltung unterstützt dies. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, da Hille zwar immer wieder ankündigt, das Geheimnis um den Tod des ältesten Bruders und den Keller zu lüften, es aber erst auf den letzten Seiten wirklich tut.

Der Kampf der Brüder nimmt manchmal bizarre Formen an und trotzdem reißt das Band zwischen den Geschwistern nie ganz, was an dem liebenswerten Protagonisten Hidde liegt, aber auch an dem nach außen oft abstoßend groben Jeppe.
Mirjam Pressler, die kongeniale Übersetzerin, kommt zu dem Schluss: “Ich finde das Buch wünderschön. Dem Autor ist in Hidde eine großartige Figur gelungen, sensibel, erfindungsreich, und seine skurrile Leidenschaft für Insekten macht ihn noch liebenswerter.” (Cover) Besser kann man es nicht ausdrücken!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von vs.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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