Das Abrakadabra der Fische

Autor*in
van der Geest, Simon
ISBN
978-3-522-18484-7
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Kunert, Almud
Seitenanzahl
316
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2019
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Vonkie muss wegen der Trennung ihrer Eltern eine Woche auf dem Bauernhof ihres Opas verbringen. Während sie zunächst nur Langeweile erwartet, taucht sie bald ab in die Erzählungen aus Opas Kindheit und Jugend und ist einem großen Familiengeheimnis auf der Spur.

Beurteilungstext

Die Eltern der 12jährigen Vonkie stehen kurz vor der Trennung. Damit sie ein paar Sachen regeln können, so wie es die Erwachsenen ausdrücken, soll Vonkie eine Woche auf dem Hof ihres Opas verbringen. Zunächst unwillig und überzeugt, die langweiligste Woche ihres Lebens zu erleben, kommt Vonkie ihrem Opa immer näher. Dies geschieht vor allem durch die „alten Geschichten“ die ihr Opa aus seiner Kindheit und Jugend erzählt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Streiche, die Opa, genannt „Eisen“, mit seinem Blutsbruder „Beule“ seinen älteren Brüdern spielt. Während Vonkie immer mehr in die Jugendzeit des Opas eintaucht, stockt Opa bei seinen Erzählungen und weicht Vonkies Fragen aus. Doch Vonkie lässt nicht locker. Sie spürt, dass hinter der alten Mühle in der Nachbarschaft und Opas Schweigen viel mehr steckt. Sie ist einem Familiengeheimnis auf der Spur. Der Streit ihrer Eltern beschäftigt Vonkie allmählich weniger, denn gemeinsam mit Sven, dem Enkel von Opas Bruder, tut Vonkie alles, um das Geheimnis zu lüften. Und dieses Geheimnis ist größer und bedeutsamer, als Vonkie es sich je hätte träumen lassen.
Bereits nach wenigen Seiten taucht man vollkommen ab in die Zeit aus Opas Jugend. Voller Leben und Details wird die Kindheit und Jugend anhand von einzelnen Geschichten erzählt. Diese Geschichten werden vom Opa erzählt und in ein eigenes Kapitel gefasst. Mit großartigem, sensiblem Erzählgeschick wechselt Simon van der Geest zwischen Vonkies aktuellem, modernen Leben und den Erinnerungen des Opas. Während dies zunächst noch leicht und unbeschwert wirkt, kommen immer mehr Einzelheiten auf, die tief in Opas Gedächtnis schlummern und – wenn es nach dem Opa ginge – auch nie wieder ans Tageslicht gebracht werden sollten. Tabus aus vergangener Zeit, welche heute laut ausgesprochen werden, werfen in Opas Erzählungen dramatische und tragische Geschehnisse auf, so z.B. der Tod einer Schwester oder die Travestie des Müllers aus der alten Mühle. Dabei erfahren die Dinge keine Bewertung durch den Autor und auch Vonkie durchdenkt vieles und beratschlagt sich mit Sven, bis sie zu einem Urteil kommt. Dabei ist ihr vor allem eines wichtig: Opas Bruder Beule, welcher inzwischen in Neuseeland wohnt, darf nicht sterben, bevor die beiden sich noch ein letztes Mal sehen und das große Familiengeheimnis endgültig begraben.
Über den Überschriften und neben den Seitenzahlen finden sich schwarzweiße Vignetten, welche küstennahe Gegenstände oder Tiere zeigen. Eine Karte vom Dorf des Opas zeigt wichtige Handlungsorte und erleichtert so die Orientierung innerhalb der Handlung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 02.11.2020

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