Kleiner Panda Pai - Unterwegs ins Abenteuer

Autor*in
Hula, Saskia
ISBN
978-3-7855-8465-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schoene, Kerstin
Seitenanzahl
26
Verlag
Loewe
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bindlach
Jahr
2016
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Der kleine rote Panda verlässt seine Baumhöhle und verläuft sich. Er findet sein Zuhause nicht wieder, weil die anderen Tiere nur den großen Panda kennen, der schwarz-weiß ist und größer. Die Waschbärin sieht ähnlich aus und kennt die roten Pandas. Sie trägt ihn nach Hause.

Beurteilungstext

"Und wenn er nicht so recht weiß, wo er eigentlich hingehört, wie soll er da nur jemals nach Hause finden?", so fragt der Verlag auf der Rückseite des Bilderbuches und schickt Leser und Betrachter auf eine falsche Spur.
Der „Kleine Panda“ weiß eigentlich, wer er ist, nur kennen die anderen Tiere, wenn sie den Namen hören, nur den „großen Panda“, der ein schwarz-weißes Fell hat und keinen auffälligen Schwanz. Er selbst hat ein rötliches Fell und einen buschigen Schwanz. Er trifft u.a. Pelikan, Fuchs, Braunbär und Katze.
Nachdem Pai durch den Park gestreift ist, um ein Abenteuer zu erleben, merkt er, dass er die Orientierung verloren hat. Er ist in eine Gegend gekommen, von der er weiß, dass sie nicht zu seiner direkten Umgebung gehört. Er befragt die Tiere. Da sie ihn nicht einer Tierart zuordnen können, kann keines ihm den Weg nach Hause weisen. Zuletzt trifft er die Waschbärin, sie kennt rote Pandas und trägt ihn zurück.
Alle Tiere leben offenbar in einem Tierpark und sind ein wenig wie Schmusetiere gezeichnet und mit menschlichen Accessoires und menschlichem Ausdruck versehen. Sie können sich in einer gemeinsamen Sprache verständigen. Dies kommt dem anthropomorphen Denken der Kinder entgegen. Der kleine Bär, der Abenteuer erleben will, steht für Kinder, die sich auf eigene Faust von zu Hause oder ihrem bekannten Umfeld entfernen möchten, um der Aufsicht der Eltern zu entkommen und seinen Spielraum zu erweitern. Pai scheint aber selbst sein Aussehen und seine Zugehörigkeit nicht zu kennen. Die Tiere vergleichen bestimmte seiner äußeren Eigenschaften mit denen anderer Tiere und fordern dadurch, über genaues Beobachten und Zuordnen, die Zeichnungen genauer zu betrachten.
Der Text thematisiert die oft verwirrende Namengebung mancher Tiere. Ein Seehund ist z.B. kein Hund und Meerkatzen sind keine Katzen. Diese Stellen sind nett beschrieben
Welches Kind soll hier erreicht werden? Was soll erfahren werden?
Dem Alter nach muss es sich um ein Kind handeln, das etwa im Schulalter ist, denn es reflektiert offenbar über seine Situation. Da trägt die erdachte Geschichte eher nicht. Ein Kleinkind sollte seinen Namen kennen, wenn es gefragt würde. Das kann der Panda durchaus. Befragte würden auch nicht über das Aussehen herausfinden können, wohin ein Kind zu bringen ist.
Die Bilder scheinen die Stimmungen der Tiere wiederzugeben. Sie sind aber ausschließlich der menschlichen Gestik und Mimik entliehen. Es sind keine speziellen Tiereigenarten zu erkennen. Besonders die Augen zeigen das einem Fremden entgegengebrachte Gefühl z.B. des Misstrauens oder des Verständnisses.

Die manchmal auch doppelseitigen Szenen sind mal zart, mal deutlicher konturiert aquarellartig gestaltet. Sie machen keine Angst, auch wenn sie die für Pai fremde Umgebung zeigen wollen.
Die Bilder haben eine beschreibende Funktion und zeigen keine Stutzpunkte oder Überraschungen. Auch im Text sind keine Besonderheiten zu finden. Er scheint eher langatmig. Wenn es um das Verlorengehen geht, könnte kürzer, spannender erzählt werden. Nicht alles müsste ausformuliert sein, um den Kindern Raum für Überlegungen zu lassen.
Für die Rezensentin ist dies daher eher ein Buch für ganz kleine Kinder, die sich gerne bunte Illustrationen anschauen. Sie werden durch den Text leider ein wenig benutzt. Besonders dann, wenn man die Rückseite des Buches ernst nimmt, mit der der Verlag für den Inhalt wirbt. In ihm geht es nicht um die Geschichte, „…dass man nie verloren gehen kann, solange man nur weiß, zu wem man gehört.“ , sondern um die Vorstellung eines nicht überall bekannten Tieres, das im Schatten eines Tieres steht, das genauso heißt und dieselbe Nahrung – Bambus – zu sich nimmt.

Es ist ein einfaches, freundlich bebildertes Buch, in dem Kinder einige Tiere kennen lernen können und u.a. auch den nicht so bekannten roten Panda. Sie können über Namengebung nachdenken und darüber, ob man sich verändert, wenn man wächst. Pai bleibt ein roter Panda und wird später zu einem großen kleinen Panda heranwachsen, wie ihm erklärt wird. Er kann nicht plötzlich der große Panda werden.
Auch hier hinkt der Versuch, Parallelen zu ziehen zum Größer-Werden des Kindes. Worum soll oder sollte es gehen, wenn man wächst? Dieses Gespräch müssten dann die Vorlesenden mit den Kindern führen. Es bietet sich durch Aufbau, Gestaltung und Text von sich aus nicht an.
Würden nur die Bilder angeschaut, wäre der Panda nur unterwegs, um andere Tierarten kennen zu lernen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stoni; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 14.10.2016

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