Keiner hält Don Carlos auf
- Autor*in
- Scherz, Oliver
- ISBN
- 978-3-551-31674-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schössow, Peter
- Seitenanzahl
- 107
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,99 €
- Bewertung
Teaser
Carlos, 11 Jahre alt, reist ohne Wissen seiner Mutter auf abenteuerlichen Wegen nach Palermo zu seinem Vater, den er so vermisst. Und es gelingt ihm auch, seinen Vater zu überzeugen, dass er wieder mit nach Deutschland kommen sollte. Auch wenn er (noch) nicht wieder in die familiäre Wohnung einzieht.
Beurteilungstext
Mit all seinen Ersparnissen zieht Carlos los, scheitert aber, so scheint es, bereits am Fahrkartenschalter, denn dort wird einem Kind, und sei es auch noch so „erwachsen“ mit Anzug und Krawatte ausgestattet, keine Fahrkarte ins Ausland verkauft. Doch es gelingt ihm (mit Hilfe einer reizenden älteren Dame), als blinder Passagier erst bis München und dann bis Rom zu reisen. Dort wird es wirklich schwierig: Seinen Anschlusszug hat er verpasst. So fragt er kurz entschlossen, ob sein Erspartes für eine Fahrt mit dem Taxi nach Palermo ausreicht, und merkt nicht, dass der Taxifahrer ihn austrickst, mit dem Geld abhaut und den Jungen mitten in der Landschaft stehen lässt.
Glücklicherweise kommt ein Junge mit einem Trecker vorbei, nimmt Carlos mit zu seiner Familie, wo er erst einmal in lebhafter Runde mit der Großfamilie ist, seine Geschichte teilweise erzählt und mit dem Auto nach Palermo gefahren wird. Dort schafft er es auch wieder durch glückliche Fügungen, die Fähre zu betreten und ist nun endlich am Ziel.
Auch das andere Ziel ist erreicht: Der Vater lässt sich überzeugen, dass er einen neuen Versuch mit der Ehe und Familie wagen sollte. Und so geht diese Tour de Force mit einem offenen Schluss doch sehr positiv zu Ende, und man bewundert den mutigen und beharrlichen kleinen Helden.
Oliver Scherz schreibt aus Carlos Perspektive und in der Ich-Form. Durch das verwendete Präsens ist man beim Lesen dicht an seinen Erlebnissen, obwohl auch deutlich wird, dass er retrospektiv erzählt. Missgeschicke und glückliche Fügungen machen neben der Beharrlichkeit des Protagonisten das Buch zu einer Mischung aus Schelmenroman und Road Novel.
Peter Schössows Vignetten und kleinen Illustrationen wirken ein bisschen wie schlecht belichtete Schwarz-Weiß-Fotos und lockern den Text auf.