Katertag Oder was sagt der Knopf bei Nacht

Autor*in
Dürig, Regina
ISBN
978-3-551-52034-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
112
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Elternhaus von Nico ist bei dem Vater fast jeden Morgen Katertag, weil er an einer Alkoholerkrankung leidet.
Mit dieser Situation kann sich Nico nicht abfinden. In einem sehr langen Brief schildert er dem Vater, wie er und die Familie leiden und immer wieder auf Heilung von der Krankheit hoffen, aber immer wieder neu enttäuscht werden.

Beurteilungstext

Eigentlich sind sie eine ganz normale Familie:der Vater, später abwertend Eunk genannt, die Mutter Mim und die Schwester Sasa.
Wie einer heimtückischen Krankheit eigen, nistet sich die Alkoholabhängigkeit ganz langsam bei dem Vater ein .
Nico, der als Ich-Erzähler über einen längeren Zeitraum die Veränderungen bei seinem Vater beobachtet, fasst die Ereignisse und ihre Wirkung auf die Familie, besonders aber auf Nico in einem Brief an den Vater zusammen.
Die Alkoholabhängigkeit entwickelt sich wie in einem Lehrbuch beschrieben in immer schwereren Schüben. Alles beginnt mit einem schockierenden Vorfall: der betrunkene Vater übernachtet neben seiner schlafenden 13-jährigen Tochter im gleichen Bett. Die Mutter hat den Eindruck, dass die vielen Gespräche mit ihrem Mann Erfolg haben. Die Arbeitslosigkeit des Vaters bringt neue Herausforderungen für alle Familienmitglieder.Dann folgt der nächste Schock für Nico, als er mit seiner Freundin Nele einen ersten intimen Abend verbringt. Die Liebenden nehmen an, dass sie alleine im Haus sind, bis plötzlich der alkoholisierte Vater in obszöner Pose auf dem Sofa Platz nimmt. Das junge Mädchen ist so geschockt, dass die zarte Liebe der beiden zerbricht. Der letzte Absturz erfolgt, als sich die Familie nach Paris ins Disneyland begibt. Der Vater verschwindet betrunken heimlich mit dem Auto und wird nicht mehr gesehen. Er ist verschollen, bis die Familie erfährt, dass er sich in einer Klinik befindet Nico ist so verletzt, dass er nicht zum Besuch in die Klinik gehen will. Stattdessen übermittelt er ihm den ausführlichen Brief , in dem er schildert, wie schwer ihn das Verhalten seines Vaters belastet hat.
Mit der Antwort des Vaters , ebenfalls ein Brief, endet das Buch. Ein Neuanfang scheint nicht mehr aussichtslos.
Regina Dürig wählt für ihr Buch ein Problem, das durchaus in vielen Familien präsent ist. Selten gelingt es aber einem Autor so sensibel und sprachlich exzellent die verletzten Gefühle von Jugendlichen, die sich in ähnlichen Situationen wie Nico befinden, in einer Erzählung darzustellen.
Das Buch eignet sich als Diskussionsangebot für unterschiedliche Gesprächskreise. Es ist jugendlichen und erwachsenen Lesern bestens zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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