Kaltes Schweigen
- Autor*in
- Wahl, Mats
- ISBN
- 978-3-446-20443-0
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 272
- Ort
- München
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kommissar Fors hat im Fall eines ermordeten Jungen zu ermitteln. Dieser wurde im Wald gefunden und ist durchaus im Ort bekannt. Aber keiner will etwas wissen. Die Klassenkameraden schweigen. So müssen viele Indizien erst einmal ein Bild malen- es entsteht ein eisiges Bild.
Beurteilungstext
Alles spielt im Winter. Mord. Kommissar Fors, ein sehr menschlicher Kriminalist, spürt den verschiedenen Figuren mit großer Geduld nach: Jamal, der Freund des Ermordeten, glaubt nicht reden zu dürfen, weil er sich damit selbst gefährden würde. Eine Telefonnummer weist auf eine Familie, die den Hauptteil der Handlung nicht anwesend ist und somit nur über Nachbarn und Bekannte ein Bild für den Kommissar (und den Leser) entsteht. Das Mädchen mit den Zwillingen, deren Mutter als Pastorin in der Gemeinde aktiv ist, hat den Tod ihres Freundes vor zwei Jahren noch nicht verwunden. Wohin geht sie in der Nacht? Drogen sind im Spiel und eine rechtsradikale Gruppe. Viele, viele Spuren zwischen noch mehr Figuren müssen verfolgt werden.
Das Figurenumfeld von Kommissar Fors versucht Mats Wahl auch zu charakterisieren. Da gibt es Ausländerfeindlichkeit, da gibt es Freundschaft und grundehrliches Bemühen, ein guter Polizist zu werden. Intrigen werden gesponnen und es wird gemobbt, Familien fordern ihren Tribut und geben Rückenhalt.
Der Mensch Fors will überall Einfluss nehmen oder wird einbezogen. Und er denkt darüber nach, wie er in seinem Beruf ein guter Mensch sein kann.
Oft entstehen interessante Figuren, deren Handlungsmotiven man als Leser nachsinnt. Manchmal aber wird man über das halbe Buch hingehalten, ehe ein Bild über eine Figur entsteht. Das gesponnene Romangeflecht ist außerdem nicht immer leicht zu verfolgen. Andeutungen oder einzelne, relativ isolierte Informationen sind oft nur mühsam einzuordnen. Im zweiten Teil des Romans geht deshalb auch die Spannung etwas verloren. Soll hier ein bisschen moralisiert werden?
Sollen die Andeutungen, dass Gunilla Strömholm sterben wird ( einmal am Anfang, im letzten Viertel zwei Mal) künstlich Spannung erhalten?
Das war nicht nötig, möchte ich sagen, denn zum Schluss wirds noch mal richtig krimi- gut.