KALTE ZEITEN

Autor*in
Toporski, Werner
ISBN
978-3-570-30314-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bedrückende Nachkriegsjahre in Polen aus der Sicht eines Mädchens erzählt

Beurteilungstext

Hauptperson Lena wohnt mit ihrer deutschen Familie in Polen, wo sie den ausklingenden Zweiten Weltkrieg miterlebt. Der Vater ist noch an der Front, ihre drei jüngsten Geschwister sind zu Verwandten nach Stuttgart geschickt worden und so bleibt Lena mit ihrer Mutter und zwei Brüdern zurück.
Kurze Zeit begeben sich die Vier auf einen Treck nach Westen, werden aber von russischen Panzern überrollt und kehren wieder um. Nun sind sie zwar wieder in ihrem Heimatdorf Waly, können aber nicht mehr auf ihrem Hof wohnen, sondern hausen mit vielen anderen Flüchtlingen in zerfallenen Schuppen. Dort erleben sie viel Elend: Hunger, Krankheiten, Tod. Die Mutter arbeitet schon längst wieder und bald werden auf Kinder ab 6 zu sämtlichen Arbeiten herangezogen. Lena, die in den beschriebenen zwei Jahren des Buches schätzungsweise zwischen 8 und 10 Jahre alt ist, lernt nun verschiedene Arbeitsplätze kennen: ein nettes polnisches Ehepaar, bei denen sie babysitten muss, eine unfreundliche Familie, die mit ihren 3 Kleinkindern überlastet ist, einen dauerbetrunkenen Bauern, dessen Kühe sie ausmisten und auf die Weide führen muss und der Lena häufig schlägt und zuletzt die sympathische Bozena, der sie im Haus hilft. Ihre Arbeitsplätze liegen alle in der Nähe von Waly, so dass sie im schlimmsten Fall sogar einmal zu ihrer Mutter fliehen kann bzw. die Mutter sie besuchen kommt. Aber Lena ist tapfer und hält durch, lernt fließend polnisch und kann sich zum Ende des Buches nicht sofort freuen, als sie mit ihrer Mutter nach Deutschland umziehen soll.
Die Nachkriegseindrücke aus der Sicht eines Kindes sind sehr ergreifend. Für ihr Alter macht Lena einen ziemlich reifen Eindruck. Die Person der Mutter wird sehr positiv dargestellt. Daran merkt man an vielen Stellen, dass Lena noch ein Kind ist, weil ihr die Mutter doch noch sehr nah steht. Auch die Hilfe der Nachbarn in Polen - obwohl es verboten war, den Deutschen zu helfen - ist beeindruckend dargestellt. Aus dem letzten Kapitel "Nach fünfzig Jahren" erfährt man, dass Lenas komplette Familie nach dem Krieg zusammen findet und es ein gutes Ende für alle nimmt.
Solche authentischen Lebensgeschichten sind meiner Meinung nach besonders wichtig, da es nach und nach immer weniger Menschen gibt, die solche Geschichten erzählen können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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