Kalte Zeiten

Autor*in
Toporski, Werner
ISBN
978-3-570-30314-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lena lebt mit ihrer deutschen Familie auf einem Bauernhof in Polen, den sie “übernommen” haben. Als die Front näher kommt, scheitert der Fluchtversuch, und Mutter und Geschwister werden nach Kriegsende zu Zwangsarbeit herangezogen. Lena wird von ihrer Familie getrennt und muss in verschiedenen Familien und auf Bauernhöfen arbeiten. Dabei erfährt sie sowohl Hilfe von freundlichen Menschen wie auch unmenschliche Behandlung. Nach zwei Jahren reist sie nach Deutschland aus.

Beurteilungstext

Lenas Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt, die sich, wie man aus dem Nachwort erfährt, auf Gespräche des Autors mit der “echten” Lena stützt. Eine kurze Einleitung, die im Präteritum und deutlich aus dem Rückblick geschrieben ist, markiert den Zeitpunkt der Handlung. Ab dann folgen mehr oder weniger kurze Absätze, die ein Kapitel bilden und oft tagebuchartig mit einem Verweis zur zeitlichen Einordnung beginnen, etwa: “Jetzt sind die Bäume schon gelb [...]” oder “Heute, am Weihnachtsmorgen [...]”. Dieser tagebuchartige Charakter wird auch durch Phrasen wie “Gerade habe ich [...]” unterstrichen.
Lenas Perspektive ist die des Augenblicks, der Ungewissheit um die Zukunft. Reflexionen und Selbstbefragungen unterbrechen oft die Handlung.
Nicht deutlich wird, wie alt Lena genau ist. Wohl auch daran liegt es, dass man sich, obwohl man sie durch zwei Jahre begleitet, kein rechtes Bild von ihr machen kann. Erst, wenn man das mit “Nach fünfzig Jahren” betitelte Nachwort zugrundelegt, kann man errechnen, dass Lena zum Zeitpunkt der Handlung zwischen acht und zehn Jahre alt sein muss.
Zu lang gerät die Erzählung im letzten Drittel. Die schlechte Behandlung, die Lena auf einem Bauernhof mit einem trinkenden Bauern erfährt, wird in drei Kapiteln erzählt. Die Erzählung kreist dabei um sich selbst, und statt einen tieferen Eindruck zu hinterlassen, sorgt die Schilderung des immer Gleichen, die stete Wiedergabe sich wiederholender Gedanken für aufkommende Leseunlust.
Im nicht Nachwort genannten Ausblick wird in der Form des Gesprächs Lenas weiterer Weg nach Ende der Erzählung kurz geschildert; es wird aber auch in Ansätzen versucht zu erklären, warum ihre Familie damals in Polen war und wie “Lena” durch diese Zeit geprägt worden ist. Als Schlusswort kann man die letzten Sätze verstehen, dass es nicht die Verallgemeinerungen sind, die zählen, sondern nur der Einzelne in seinem Denken und Handeln.
Ein wenig vermisst man eine genauere Einordnung der Geschehnisse - das hätte ein Nachwort leisten können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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