Kalte Zeiten

Autor*in
Toporski, Werner
ISBN
978-3-570-30314-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
191
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bisher war der Krieg weit weg. Aber dann kommen erst die Gerüchte und dann die Panzer selbst. Lena und ihre Familie fliehen, kehren aber wenig später zurück. Doch nichts ist so, wie es vorher für die Volksdeutschen war. Kalte Zeiten beginnen, nicht nur für Lena.

Beurteilungstext

Mehr als 60 Jahre sind seit dem Kriegsende vergangen, und noch kein Ende in Sicht in der Literatur, die sich der Schrecken des Krieges und der Nachkriegszeit annimmt. Nach 60 Jahren geschieht die Auseinandersetzung mit dem Thema weniger als eigene Aufarbeitung als vielmehr mit dem Wunsch, in Kindern und Jugendlichen die Zeit des Krieges mit seinen Gräueln und Leiden wach zu halten, als ein Mahnmal für die Zukunft. Kinder von heute lesen solche Erzählungen bereits als Geschichte. Zu groß sind die Entwicklungen und fortschreitenden Veränderungen der letzten Jahrzehnte, als dass sie noch diesen Bezug zur Zeit ihrer Großeltern herstellen können. Umso wichtiger, wenn in den Romanen über die Zeit Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen, die zur Zeit des Geschehens in etwa das Alter der heutigen Leser hatten.
Werner Toporski erzählt eine authentische Geschichte. Es gibt kein Vor- und kein Nachwort, dafür ein paar Seiten mit der Überschrift “Nach fünfzig Jahren”. Das 10-jährige Mädel im Buch ist nun 60 und hat dem Autor wochenlang ihre Geschichte erzählt. Was folgt, ist eine kurze Bewertung ihres eigenen Lebens aus heutiger Sicht.
Die Geschichte selbst umfasst die Zeit von 1944 bis ca. 1946. Lena erlebt als eines von sechs Kindern die Vertreibung der Volksdeutschen in Polen und später unter den Russen die neue Verordnung, dass alle Kinder älter als 6 Jahre arbeiten müssen. Für Lena beginnt zunächst die Hölle: getrennt von der Mutter bei den verschiedensten Familien hart arbeiten zu müssen, als eine von denen, die dem Hass der anderen zum Opfer fallen, die sie büßen lassen, was die Politik verbrochen hatte.
Was gefällt, ist, dass Lena sich immer um Objektivität bemüht. In ihrer Erzählung sind es die Menschen, die im Mittelpunkt stehen; immer waren es Einzelne, die sich dem angeordneten Unrecht widersetzten.
Was der Leser aus der Geschichte lernt, fasst sie selbst kurz zusammen:
“Und wie oft erleben wir, wenn wir dem Einzelnen gegenüberstehen, dass plötzlich alle Verallgemeinerungen hinfällig werden, ganz einfach falsch sind. Für mich zählt immer nur der Einzelne, nur das, was er denkt und was er tut.”

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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