Kalt bläst der Wind

Schlagwörter

• Angst

Teaser

Malena kämpft mit dem Tod des Vaters, der Depression der Mutter und der Notwendigkeit, nicht nach außen dringen zu lassen. Als ihr Mutter nach einem versuchten Selbstmord in eine Klinik eingewiesen wird, ergibt sich für sie die Möglichkeit, die eigene unklare Herkunft zu ergründen. Diese Klärung führt bei ihr und ihrer Mutter zur Unabhängigkeit und öffnet den Weg wieder zueinander.

Beurteilungstext

Es gelingt Frau Holzinger schnell, den Leser/ die Leserin in ihren Bann zu ziehen. Gespannt begleitet man die Protagonistin auf dem schmalen Weg, die Mutter vor der Außenwelt zu schützen, wie sie es dem verstorbenen Vater versprach und gleichzeitig das eigene Leben zu meistern.
Die Suche in der Vergangenheit lässt sie auf eine alte Liebesgeschichte ihrer Großmutter stoßen, deren Folgen ihre Mutter und sie ausbaden müssen. Erst der offene Umgang der Mutter mit diesen Entdeckungen und deren Entbindung vom Versprechen des Vaters, befreien Malena aus den Zwängen.
Dieser Roman, gefangen zwischen Mystik und psychologischen Erklärungen, ist manchmal verwirrend, da auch der Leser diese zwei Ebenen nicht immer auseinander halten kann. Einerseits ermöglicht das das einfühlsame Verstehen Malenas, andererseits wirkt der Roman dadurch seltsam gestrig.
Es erfordert einiges Durchhaltevermögen beim Lesen, um den auftretenden Verwicklungen immer folgen zu können. Zum Schluss wird man aber mit der klugen Erkenntnis belohnt, dass nur Loslassen eine wirkliche Bindung zulassen kann.