Funkensommer

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft

Teaser

Endlich ist das Schuljahr vorbei, doch anstatt entspannen zu können, hat Hannah nur Probleme: Sie muss oft auf dem elterlichen Bauernhof mithelfen, ohne dass die Eltern ihre Bedürfnisse wahrnehmen, keiner darf von ihrer noch zarten Liebe zu Finn erfahren und Hannahs älterer Bruder wird immer aggressiver und Angst einflößender. Noch dazu verkracht sich Hannah schließlich mit ihrer besten Freundin. Doch nach einigen schweren Krisen wird ihr Leben am Ende der Ferien langsam wieder erträglich.

Beurteilungstext

Etwas ungewöhnlich ist, dass der Roman in einem kleinen Dorf in Österreich spielt und dass Hannah tatsächlich fast täglich mit den auf einem Bauernhof anfallenden Arbeiten beschäftigt wird, was vielen jugendlichen Lesern wohl fremd sein dürfte. Davon abgesehen hat sie die typischen Probleme mit Eltern, die ganz andere Ansichten haben als sie und mit denen sie um ihre Freiheit kämpfen muss. Hinzu kommt die Unsicherheit in ihrer ersten Beziehung, die ganz am Anfang steht, so dass noch nicht klar ist, ob die Gefühle des anderen tatsächlich ebenso stark sind wie die eigenen. Außerdem hat sie Stress mit ihrem Bruder, der wegen einer Allergie nicht auf dem Hof mithelfen kann. Hannah schätzt ihn glücklich, von den täglichen Arbeiten entbunden zu sein, während ihr Bruder dies als derart große Einschränkung empfindet, dass sein Selbstbewusstsein davon fast aufgefressen wird.

Realistisch und einfühlsam zeichnet die Autorin ein Bild vom komplizierten, chaotischen Gefühlsleben einer pubertierenden Jugendlichen. Einige Szenen scheinen zwar etwas weit hergeholt zu sein, beispielsweise möchte Hannah mit ihrem Freund Finn Schluss machen, weil dieser ihr noch nicht gesagt hat, dass er ein halbes Jahr auf eine englische Schule gehen muss. Doch im Großen und Ganzen spricht Holzinger ihren Leserinnen sicher aus dem Herzen.

Interessant und sehr schön umgesetzt ist das Rätsel um einen Felsen am Moorsee, um den sich düstere Sagen und Geheimnisse ranken, die schließlich auch das Leben der Hauptfiguren tangieren.
Die Sprache des Buches ist in Gedanken und wörtlichen Reden jugendlich-salopp, ansonsten sehr anschaulich und abwechslungsreich.

Alles in allem ist das Buch zur privaten Lektüre für Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren zu empfehlen.