Johanna im Zug
- Autor*in
- Schärer, Kathrin
- ISBN
- 978-3-7152-0582-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 46
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2010
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine Illustratorin zeichnet einen Zug. Damit beginnt eine vielschichtige Geschichte, in der das etwas aufsässige Schwein Johanna die Hautrolle spielt. Es bestimmt nämlich den Fortgang der Handlung, indem es der Illustratorin Anweisungen gibt. Man kann in der Geschichte sogar zurückblättern. Als sich Johanna einen netten Reisegefährten wünscht, bekommt es von der Illustratorin das Schweinemännchen Jonathan zur Seite gestellt. Und ab jetzt wollen die beiden alleine weiterreisen.
Beurteilungstext
Wie entsteht eine Geschichte? Davon erzählt dieses ungewöhnliche Bilderbuch. Aber auch davon, wie eine Geschichte entstehen KÖNNTE. Hier von der Inspiration, die sich die Autorin und Illustratorin aus der Literatur holt, von der Interaktion zwischen ihr und ihrer Protagonistin, dem kleinen Schwein Johanna, vom Spiel der Möglichkeiten und von der ewigen Frage nach der Veränderung, wenn man etwas rückgängig machen könnte. In dem vorliegenden Bilderbuch ist Letzteres nämlich möglich. Drei Romane auf dem Zeichentisch der Illustratorin behandeln übrigens genau dieses Thema. Das Buch beginnt damit, dass eine Illustratorin eine Geschichte erzählen möchte. Man sieht ihren Arbeitsplatz mit den Zeichenutensilien und die drei Romane. Von der Illustratorin sieht man nur die Hände. Die Rechte hält einen Stift. Dann zeichnet die Hand einen Zug und die Geschichte beginnt. Übrigens trägt eines der Bücher auf dem Tisch den Titel "Nachtzug nach Lissabon". Es war vor einigen Jahren ein Bestseller. Im Zug sitzen Tiere, die nach "nirgendwo" fahren. Unter ihnen ein vorwitziges Schweinchen, das ab jetzt die Handlung bestimmen wird. Und nun entsteht plötzlich eine Geschichte in der Geschichte, ein fantasievolles Hin und Her, da das Schwein Johanna sowohl mit den mitreisenden Tieren, als auch mit der Illustratorin kommuniziert. Die lässt sich bereitwillig auf das Spiel mit seinen verschiedenen Möglichkeiten ein. Eine absolut originelle und witzige Idee, die nicht nur im Handlungstext, sondern auch in den Illustrationen und im einfallsreichen Layout zum Ausdruck kommt. Immer wieder taucht die Hand der Illustratorin auf mit den verschiedensten Vorschlägen für die eigenwillige Johanna, bis die sich dann endlich zufrieden gibt. Die Geschichte lädt den Betrachter und Leser zur Aktivierung seiner eigenen Kreativität und Fabulierkunst ein, denn, wie gesagt, die Handlung könnte sich ja auch ganz anders zutragen. Besonders genial ist der Schluss, denn der könnte der Beginn einer neuen Geschichte sein. Die aber soll nun der Leser selber erzählen.