Jeremy Golden und der Meister der Schatten

Autor*in
Sommer-Bodenburg, Angela
ISBN
978-3-522-17670-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Treuber, Kathrin
Seitenanzahl
414
Verlag
Thienemann
Gattung
Fantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2005
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeremy ist sehr unglücklich. Seit seine Mutter (wie nur?) gestorben ist und die neue Frau im Haus wohnt, sind für ihn schlimmer Zeiten angebrochen. Zank und Streit und Lieblosigkeit bestimmen seinen Alltag. Als Rita eines Tages Jeremys Schattentheater zerstört, tritt Finlay in sein Leben. Dieser will ihn nach Greyland führer, dem Land, in dem die Farben verschwunden sind. Ein gefährlicher Auftrag - aber Jeremy hat nichts zu verlieren ...

Beurteilungstext

Ein sehr schöner Fantasyroman für jüngere Leser, den sie mit Gewinn und gestärkt mit neuen Einsichten aus der Hand legen werden.
Jeremy Golden, der Junge mit dem ungewöhnlichen Namen, ist eher ein “Antiheld”: gedemütigt von der Stiefmutter Rita wächst er nach dem mysteriösen Tod seiner Mutter, über den der Vater nicht sprechen will, ohne Liebe und mit vielen Schikanen auf. Als Rita aus purer Bosheit und Rachelust eines Tages Jeremys selbstgebasteltes Schattentheater zerstört, in das er sich immer trostsuchend zurückgezogen hat, zerbricht etwas in ihm, und er ist reif für den Auftrag. Von nun an bestimmen Fabelwesen wie Drachen und sprechende Tiere sein Leben; er vertraut sich ihnen an und muss sich auf den gefahrenvollen Weg nach Greyland machen, wo seit Jahren alle Farben verschwunden sind. Grau wie die Welt sind auch die Menschen geworden, trostlos, hoffnungslos warten sie auf den Jungen mit dem bezeichnenden Namen, der kommen und ihnen die Farben zurückbringen soll.
Angela Sommer-Bodenburg erzählt ihre Geschichte schlicht, aus der Sicht des schwächlichen Jeremy, der ohne jedes Selbstvertrauen ist. Seine Freundlichkeit öffnet ihm jedoch das Herz der Menschen und Wesen, und tiefer und tiefer stößt Jeremy in die merkwürdigen Welten vor, um den Meister der Schatten zu suchen und Greyland die Farben wiederzubringen.
Voller Symbolik ist dieser Roman, doch man kann ihn rein auf dieser spannenden Ebene lesen. Doch hinter der fantasievollen Erzählung verbirgt sich die Geschichte eines gepeinigten Kindes, das sich aufmacht, der Realität ins Auge sehen, das Geheimnis um den Tod seiner Mutter zu klären und ihn somit als Tatsache zu akzeptieren. Jeremy bewährt sich, nicht als der Strahlende, Tolle, sondern als der Scheue, Ängstliche, der aber seinen Auftrag erfüllen und anderen helfen will.
Wie zu erwarten, erfüllt er seinen Auftrag und bringt die Farben zurück. Und als er zurückkehrt, wartet ein märchenhaftes Ende auf ihn: Der Vater hat sich in seinem Schmerz um den Verlust des Sohnes besonnen, Rita ist ausgezogen und Jeremy erfährt endlich die Wahrheit über den Tod der Mutter. Und doch trotz all dieses Glücks in keiner Weise ein kitschiges Ende, sondern wie im Märchen die gerechte Belohnung für die Guten, die gerechte Strafe für die Bösen.
Passend zum Inhalt der Geschichte die Illustrationen - ohne Farbe (!), scherenschnittartig, wie große Vignetten jedem Kapitel vorgeschaltet und in einen aufwändigen Rahmen mit liebevoll und zugleich geheimnisvoll gestalten Details gebettet.
Ein lesenswertes Buch, das in vielen Situationen Mut macht!

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Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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