Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen
- Autor*in
- Sommer-Bodenburg, Angela
- ISBN
- 978-3-499-21725-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Glienke, Amelie
- Seitenanzahl
- 240
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Der allerletzte Band der zahlreichen Vampir-Geschichten rund um Anton Bohnsack und seine gruseligen Freunde wirft die "Frage aller Fragen" auf: Wird Anton sich dazu entschließen, für immer als Vampir zu leben?
Beurteilungstext
Antons Eltern haben sich getrennt. Darunter leidet er sehr und weiß mit seinen gerade anfangenden Sommerfreien zuerst überhaupt nichts anzufangen. Doch seine Vampir-Freundin Anna überredet ihn dazu, die anstehenden Ferien gemeinsam mit ihr in einer alten, eindeutig unheimlichen Villa zu verbringen. Von dort aus geht Anna ihren neuen, geheimnisvollen Aufgaben als Ober-Vampirin nach. Als sie Anton schließlich auch noch die "Frage aller Fragen" stellt, beginnt dieser ernsthaft darüber nachzudenken, wie es wohl wäre, für immer als Vampir zu leben. Die Antwort auf diese alles entscheidende Frage bleibt allerdings bis zur letzten Seite des Buches geheim... und allein deswegen ist die Lektüre auch durchweg spannend zu lesen.
Für Fans des kleinen Vampirs dürfte dieses Buch selbstverständlich ein Muss sein. Für alle anderen ist es vermutlich - auch wenn es durch Verweise auf vorhergehende Geschichten verständlich bleibt - eher unspektakulär. Das liegt vor allem an der insgesamt schwachen Entwicklung der Geschichte, der es an erzählerischer Tiefe, Witz und Ideenreichtum eindeutig fehlt. Abschließend wirkt der Plot wenig phantasievoll und bleibt den abwechslungsreichen und überraschenden Konstruktionen anfänglicher Geschichten rund um die liebenswerten Vampir-Mensch-Freundschaften leider nur wenig treu. Selbst Rüdiger von Schlotterstein, der kleine Vampir persönlich, kommt nur am Rande der Geschichte vor. Seine kleine Schwester Anna spielt neben Anton Bohnsack in diesem Band die eindeutig größte Rolle.
Die skizzenhaften, schwarz-weißen Illustrationen Amelie Glienkes sind allerdings auch in diesem letzten Der-kleine-Vampir-Band ideale Untermalungen der Geschichte. Schön, dass das Team Sommer-Bodenburg/Glienke auf diese Weise auch noch am Ende der Reihe (immerhin kam das erste Buch des kleinen Vampirs 1979 heraus) zusammengearbeitet und somit ein Gesamtwerk stimmig abgeschlossen hat. Dadurch bekommen die Figuren für erfahrene Der-kleine-Vampir-Leser*innen vor allem auf der bildlichen Ebene bekannte, beinahe vertraute Züge. Der silber-glänzende und farbig illustrierte Einband des Buches lässt sich in diesem Zusammenhang fast als ergänzendes Abschlussfeuerwerk interpretieren...
Das Fazit fällt trotzdem ernüchternd aus: Dieses Buch ist insgesamt keine literarische Herausforderung, bietet kaum Anknüpfungspunkte für pädagogische Projekte und ist damit das leider etwas enttäuschende Finale einer insgesamt großartigen Kinderbuch-Reihe. Für Kinder am Ende der Grundschulzeit sollte diese Geschichte dennoch leicht zu lesen sein und die jungen Leser*innen aufgrund des durchgehenden Spannungsbogens auch bis zum Ende bei der Stange halten. In nachhaltiger Erinnerung bleiben allerdings andere, vorhergehende Abenteuer von Anna, Rüdiger und Anton!