Der kleine Vampir
- Autor*in
- Sommer-Bodenburg, AngelaWaller, Nicholas
- ISBN
- 978-3-499-21788-3
- Übersetzer*in
- Thamm, Leonard
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 221
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- Buch (gebunden)Fantastik
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Teenager Anton macht mit seinen Eltern Urlaub auf einer alten Burg. Schon seit Wochen freut sich der Vampirfan auf den Ausflug. Dann kommt jedoch alles anders als gedacht, und zwar viel besser: Anton freundet sich mit Rüdiger, dem kleinen Vampir, an und will ihm dabei helfen, Rüdigers Familie vor dem bösen Vampirjäger Geiermeier zu retten. Doch der lässt sich leider nicht so einfach unterkriegen…
Beurteilungstext
Die Geschichte vom kleinen Vampir Rüdiger, der alles dransetzt, seine Sippe vor dem Vampirjäger Geiermeier zu retten und dabei in allerhand gefährliche Situationen gerät, ist ursprünglich ein Kinderbuch gewesen, welches als 3D-Film auf die Kinoleinwand gebracht wurde. Diese Ausgabe des Buches wurde in Ablehnung an den Kinofilm gestaltet. So entspricht das Cover des Buches dem Filmplakat zum Film, weiterhin sind im Buch selbst zwischendurch immer mal wieder mehrere Seiten, die in Hochglanz gedruckte Szenen aus dem Film präsentieren. Wenngleich diese Seiten eine schöne Abwechslung bieten und die sonst nahezu ohne Illustrationen gestaltete Geschichte auflockern, haben sie den Nachteil, dass sie häufig bereits weit zurückliegende Teile der Geschichte noch einmal aufgreifen oder bereits den Fortgang der Geschichte verraten. So wird zum Beispiel auf den illustrierten Seiten bereits das Kennenlernen von Anton und Rüdigers Familie gezeigt und beschrieben, während in den unmittelbar davorstehenden Seiten erst das Kennenlernen von Anton und Rüdiger selbst zum Thema wird. Dies ist der Kohärenz in der Geschichte teilweise leider abträglich.
Die Geschichte des kleinen Vampirs ist sehr unterhaltsam und darüber hinaus sehr spannend. Die Jagd Geiermeiers auf den Vampir und seine Sippe kommt nie zum Stillstand, da einerseits Geiermeier immer neue Ideen hat, wie er die Vampire zerstören kann, andererseits aber auch Rüdiger immer kreative Möglichkeiten findet, den gefährlichen Situationen zu entkommen. Dies wird unter anderem dadurch erleichtert, dass er Anton als Freund an seiner Seite hat. Leider wird beim Kennenlernen der beiden, welches zunächst von heftigem gegenseitigem Misstrauen geprägt ist, nicht erkennbar, warum beide plötzlich Vertrauen zueinander aufbauen und Freunde werden.
Besonders schön an der Geschichte sind die vielen kleinen Hinweise auf den Mythos der Vampire und welche Merkmale ihnen zugeschrieben werden. So versucht Geiermeier, die Vampire mit einem UV-Strahl zu töten oder ihnen mit einer Pistole Knoblauchschleim ins Gesicht zu schießen. Auch die Snacks, die die Vampire auf einer Feier zu sich nehmen, wie Insekten-Fingerfood, Knusperfrösche oder Knochenchips, dürften für Sterbliche wohl eher unbekannt und nicht genießbar sein.
Mir hat die Geschichte um Rüdiger und Anton trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen. Zwar dürfte sie an einigen Stellen zunächst teilweise grausam wirken (so zum Beispiel, als Rüdiger zum Frühstück das Blut einer lebendigen Kuh trinkt und Anton die Schlürfgeräusche hört), all diese Szenen finden jedoch nachher ein glückliches Ende (denn selbstverständlich wird die Kuh dadurch zu einer Vampirkuh, die mit Rüdiger durch die Lüfte fliegt – und das scheint sie ziemlich gut zu finden). Die Geschichte enthält viele verschiedene Charaktere, die gut und detailliert beschrieben sind und sich treu bleiben, es ist ein durchgehender Spannungsbogen vorhanden und von Langeweile kann keine Rede sein – also eine gelungene Geschichte für etwas geübtere Leser, die das Buch sicher schwer aus der Hand werden legen können.