Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen

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Teaser

Anton hat seit fast einem Jahr seine Vampirfreunde nicht mehr gesehen. Umso mehr freut er sich, als Anna und Rüdiger eines Tages wieder bei ihm auftauchen. Doch dann wird er vor die Fragen aller Fragen gestellt und muss sich ein für alle Mal entscheiden. Und diese Entscheidung wird unwiderruflich sein!

Beurteilungstext

Dies ist der 21. und letzte Teil der Saga um den kleinen Vampir. Da ich nur diesen und keinen vorangegangenen Teil gelesen habe, kann es gut sein, dass die Punkte, die ich im Folgenden positiv bzw. negativ bewerte, aufgrund der mir fehlenden Informationen der anderen 20 Bände zustande kamen.
Den kleinen Vampir kannte ich bis jetzt nur durch ein paar Folgen der gleichnamigen Fernsehserie. Von daher fand ich es sehr gut, dass zu Beginn der Geschichte alle relevanten Figuren kurz vorgestellt werden. Unter anderem werden die Freundschafts- bzw. Familienverhältnisse geklärt, sowie die Hobbys und/oder Eigenschaften der Vampire genannt.
Die Geschichte an sich ist leicht verständlich und lustig geschrieben. Vor allem die originellen Namen (z.B. Giselher der Geschmeidige, Olga Fräulein von Seifenschwein) werden dem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Da die Geschichte von Vampiren handelt, die bereits um die 150 Jahre alt sind, sind in dieser Geschichte auch weniger bekannte Wörter enthalten. Diese Wörter (beispielsweise Chaperone) werden glücklicherweise zum größten Teil in der Geschichte kindgerecht erklärt, ohne dabei belehrend zu wirken.
Ein anderer witziger Aspekt ist die Abänderung bekannter Redensarten. Aus "Kommt Zeit, kommt Rat." wird passend zu Vampiren "Kommt Zeit, kommt Zahn." Ferner werden besonders wichtige Wörter kursiv geschrieben, um eben diese Wichtigkeit hervorzuheben.

Was mich an diesem Buch allerdings sehr stört, ist zum einen, dass der Leser nicht wirklich erfährt, warum Rüdiger nicht mehr mit Anton befreundet ist, warum Anton nur noch Sachen mit Anna (Rüdigers kleiner Schwester) unternimmt und vor allem das Ende.
Der Schluss dieses Buches hat mir den gesamten Lesespaß verdorben. Im Laufe der Geschichte wird Anton von Anna herausgefordert sich zu entscheiden, ob er ein Mensch bleiben oder aber ein Vampir werden möchte. Nachdem Anton heimlich seine getrennt lebenden Eltern belauscht und dadurch erfahren hat, das sein Vater eine neue Freundin und seine Mutter von ihrem neuen Lebensgefährden schwanger ist, beschließt Anton ein Vampir zu werden.
Was dieses Ende vermitteln soll, ist mir unbegreiflich. Bedeutet dies, dass jedes Kind austauschbar ist oder dass Patchwork Familien nicht funktionieren? Eventuell will uns die Autorin damit sagen, dass man nicht vermisst wird?! Was auch immer die Bedeutung sein soll, nach etwas Positivem hört es sich nicht an. Tod (= Vampirsein) statt Leben (mit der eigenen Familie) kann für mich keine Lösung sein.
Ein pädagogisch sinnvolles und vor allem lebensbejahendes Ende sieht meiner Meinung nach anders aus. Da ich nicht möchte, dass meine Kinder dieses Buch lesen und evtl. zu einem ähnlichen Entschluss wie Anton kommen könnten - nur weil das Leben nicht so läuft, wie man es sich vorstellt -, kann ich dieses Buch trotz der o.g. positiven Aspekte nicht guten Herzens weiterempfehlen.