Irgendwo Nirgendwo

Autor*in
Heuck, Sigrid
ISBN
978-3-522-17671-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
398
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschwister Dunja und Bashir fliehen vor Krieg und Verfolgung aus Afghanistan und gelangen nach einer abenteuerlichen Flucht um den halben Erdball schließlich zu ihrem Onkel Abdul nach London.

Beurteilungstext

Vorweg sei bemerkt, dass der Roman so spannend geschrieben ist, dass ihn wohl Leser jeder Altersstufe ungern aus der Hand legen.
Der historische Hintergrund der Geschichte um die Flucht ist im Text nicht exakt auszumachen. Wir erfahren nur, dass der Vater der Kinder in Kabul zu Tode gesteinigt wurde, dass die Mullahs die Gesetze erließen und dass Bashir eine Koranschule besucht hat. Das lässt vermuten, dass es sich um die Herrschaft der Taliban gehandelt hat.
Zunächst führt der Großvater die Fluchtgruppe, die aus den beiden minderjährigen Kindern, aus dem Kleinkind Shirin und der Mutter besteht. Bei der Überfahrt nach Australien stirbt die kleine Schwester Shirin, die Mutter ertrinkt bei einem Unfall auf dem Schiff im Meer und den Großvater ereilt beim Versuch, sie zu retten, das gleiche Schicksal. Die Geschwister sind nun auf sich selbst gestellt. Sie haben aber dann noch Glück im Unglück, als sie den gebildeten jungen Afghanen Hamid treffen, der die kleine Gruppe bis nach Amerika bringt. An der Grenze zu den USA werden sie bei einer Passkontrolle getrennt. Bis sie nach vielen weiteren Abenteuern schließlich in London bei ihrem Onkel ankommen, vergeht noch einige Zeit.
Sigrid Heuck erzählt das alles sehr spannend. Die Handlung bleibt immer am Schicksal der Geschwister orientiert, so dass der Leser bei der eigenen Fantasiereise durch Länder und Kontinente nicht die Übersicht verliert. Eine Landkarte im Bucheinband hilft dem Leser bei der Lektüre. Sicher, die vielen Gefahren, die die minderjährigen Jugendlichen als illegale Flüchtlinge bestehen müssen, erinnern schon an Heinrich von Kleists “Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten”. So lösen die einzelnen Episoden beim Leser immer wieder Erstaunen und Verwunderung aus, wenn man etwa daran denkt, wie die Kinder in der Millionenstadt London doch noch den Onkel Abdul finden.
“Irgendwo Nirgendwo” ist nicht nur spannend geschrieben, sondern vermittelt darüber hinaus landeskundliche Fakten zu vielen Ländern und lässt die jugendlichen Leser, emotional vermittelt, vielfältige Probleme der Migration erfassen.
Es ist deshalb für den Büchereigrundstock einer Schulbibliothek zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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