Irgendwo - Nirgendwo

Autor*in
Heuck, Sigrid
ISBN
978-3-522-17671-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
397
Verlag
Gabriel
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es wird das Schicksal zweier halbwüchsiger Geschwister geschildert, welche ihre afghanische Heimat aus politisch-ideologischen Gründen verlassen und nach London flüchten müssen. Die Vision einer unsicheren wirtschaftlichen Existenz und eine drohende Unterdrückung durch die Taliban sind letzthin Auslöser für die Flucht.

Beurteilungstext

Die Flucht verläuft über Australien, Indonesien und Mittelamerika. Einer der dramatischen Höhepunkte dieser Flucht sind der Tod der zweijährigen Schwester infolge Erschöpfung und der Ertrinkungstod von Mutter und Großvater. Ein wohlbehüteter Ring aus dem noch verbliebenen Familienbesitz erweist sich den Kindern als Glücksbringer, Beschützer und Symbol des Durchhaltewillens; er vermittelt ihnen das Gefühl von Identität und Selbstvertrauen, was sie letztlich auf der Flucht „irgendwo“ und „nirgendwo“ bestärkt.
Die Authorin beschreibt realitätsnah ein Flüchtlingsschlicksal mit seinen menschlich entwürdigenden Bedingungen - wie es alltäglich in der Welt vorkommt: Belastende Momente wie der Tod der wichtigsten Bezugspersonen, die am eigenen Leibe erlebte Todesnähe, der Drogenhandel und das drohendes Abgleiten in die Kinderprostitution wechseln in der Erzählung mit konstruktiven Aspekten in Form couragierter, engagierter, mitfühlender Mitmenschen. Diese in aller Sachlichkeit dargestellten Facetten des Flüchtlingselends erschüttern den Leser durch ihre bewusst gehaltene Sachlichkeit.
Der Leser wird an die politische Problematik des Flüchtlingsdaseins herangeführt, was es bedeutet, ohne Pass, ohne Identität und Rechte sich als Illegaler „irgendwo“ und „nirgendwo“ aufhalten zu müssen; er wird unweigerlich nachdenklich, wenn er seinen eigenen wirtschafltichen und sozialen Stand reflektiert.
Der Erzählstil ist sachlich und emotionslos gehalten. Die Rahmenbedingungen (klimatische, kulturelle, geographische, wirtschaftliche und politische Gegebenheiten) werden ausführlich und fachlich verständlich erläutert.
Der Erzählung ist es gelungen, Sensibilität für das Flüchtlingsschicksal zu wecken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gier.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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