Im Tal der Götter

Autor*in
Haaf, ten
ISBN
978-3-629-01449-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bolte, Christian
Seitenanzahl
208
Verlag
Pattloch bei Droemer
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gelsa und Barnd vom Stamm der Falen aus dem Sachsenvolk entdecken den Fremden, der unbewaffnet auf seinem Maultier reitet, als erste. Jonas, der Mönch kommt aus Irland, der Sitz seines Ordens befindet sich jedoch im Land der verhassten Franken, die das Land der Sachsen immer häufiger überfallen. Aber nicht nur die Auseinandersetzungen mit den Nachbarn bereiten große Sorgen, auch die Dürre, die das Land seit Wochen fest im Griff hat.

Beurteilungstext

Während sich die Franken mit den verschiedenen Stämmen der Sachsen immer wieder Gefechte liefern, zieht auch die Christianisierung, ausgehend vom Frankenland, immer größere Kreise. Die einheimischen Priester im Dienst von Wotan und Frigg kämpfen um ihre Anhängerschaft. Deshalb wird Jonas, der Fremde aus dem Frankenland, nicht als Gast, sondern als Spion gesehen. Erst als der Friese Swindil, ein ehemaliger Sklave des Falenhäuptlings Einar, Jonas seine Gastfreundschaft anbietet, werden die Morddrohungen leiser.
Barnd, aus dessen Perspektive die Ereignisse im Dorf dargestellt werden, ist Sohn Einars und eng befreundet mit Gelsa, der Tochter von Einars stärkstem Kontrahenten Brandulf. Einar zeigt sich offen gegenüber dem christlichen Gedankengut, zumal Jonas Einars Ehefrau Runhild bei ihrer schweren Geburt und dem sich anschließenden Überlebenskampf bei Seite stand. Brandulf dagegen unterstützt den Stammespriestr Iwo und dessen Glauben an die germanischen Götter.
Überschattet werden die ‚Rangeleien' im Dorf und an der Führungsspitze von der permanenten Bedrohung durch den Nachbarstamm der Bartalder, einem Teilstamm der Westfalen. Barnd, Helmar, der im gleichen Alter wie Barnd ist, und Swindil werden losgeschickt, um die Lage bei den Bartaldern auszukundschaften. Sie treffen die Feinde in kriegsbereitem Zustand, im Aufbruch begriffen. Helmar und Barnd gelingt es, Einar und seine Leute zu benachrichtigen. Diese werden vom befreundeten Nachbarstamm - unter Farolds Leitung - unterstützt. Ein heftiger Kampf entbrennt, Barnd wird zum ersten Mal in seinem Leben mit Verwundeten und Sterbenden konfrontiert. Doch bald wendet sich das Blatt. Ein kleiner Trupp Franken ist auf dem Heimweg in Einars Dorf eingefallen und hat Frauen und Kinder als Geiseln genommen. Sofort solidarisieren sich die fälischen Stämme gegen den Feind. Wieder ist es Jonas, der die Lage zugunsten Einars entscheidet. Die Franken geben auf und ziehen ab.
Auch wenn im Kampf die Männer unbeirrt zusammenhielten, so bricht nach kurzer Zeit der ‚Wettstreit' um die Macht im Stamm wieder auf. Einar will die Männer des Thing entscheiden lassen, wer zukünftig das Sagen hat. Er gibt zu, dass die christliche Lehre Eindruck auf ihn gemacht hat und er sich ihr gegenüber nicht verschließt. Brandulf dagegen bewahrt seine konservative Haltung. Die gegensätzlichen Interessen der Väter beeinflussen auch das Verhältnis von Barnd und Gelsa. Die Abstimmung auf dem Thing verläuft erst in letzter Sekunde zu Gunsten Einars, sie beweist, dass Brandulf viele Männer auf seiner Seite hat. Doch für dieses Jahr wird Einar in seinem Amt bestätigt, obwohl er völlig unverblümt die Probleme und Schwachstellen anspricht. Als wäre mit dieser Entscheidung auch das Verhältnis zwischen Gelsa und Barnd wieder ins Gleichgewicht gekommen, endet die Geschichte fast dort, wo sie begonnen hat: am Weiher, umgeben von Barnds Kühen.
Das Buch ist sehr aufwendig und liebevoll illustriert und gearbeitet, Kartenmaterial wie auch ein Runenalphabet unterstützen das Verständnis des jungen Lesers. Dennoch ist das Thema für 10-Jährige recht schwierig, wenn sich der Leser mit ‚Geschichte' als solche noch nicht auseinandergesetzt hat. Denn zum einen muss er sich mit den germanischen Stämmen befassen, zum anderen muss er die Stufen der Christianisierung nachvollziehen, ja recherchieren. Wenn er sich dieser Aufgabe stellt, wird er sicherlich viel Spaß mit diesem spannend geschriebenen Buch haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Haaf, ten

Haaf, ten

Im Tal der Götter

Weiterlesen
Haaf, ten

Im Tal der Götter

Weiterlesen
Haaf, ten

Im Tal der Götter

Weiterlesen
Haaf, ten

Im Tal der Götter

Weiterlesen
Haaf, ten

Lakritz und Gummistiefel

Weiterlesen
Haaf, ten

Im Tal der Götter

Weiterlesen