Im Labyrinth der Lügen

Autor*in
Krause, Ute
ISBN
978-3-570-17292-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Palm, Peter
Seitenanzahl
288
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Paul 10 war, versuchten seine Eltern mit ihm aus der DDR zu fliehen, doch die Flucht wurde verraten, die Eltern kamen ins Gefängnis und Paul in ein Kinderheim. Seiner Großmutter gelang es ihn zu sich zu holen, seit 2 Jahren lebt er bei ihr und Onkel Henri. Der Bruder seines Vaters ist Nachtwächter im Ostberliner Pergamonmuseum. Manchmal darf Paul ihn dort besuchen und seine Freundin Millie mitbringen. Weil die Kinder glauben, einem Geheimnis auf der Spur zu sein, geraten alle in Gefahr.

Beurteilungstext

Wäre es doch nur so einfach gewesen! Auf dem Cover teilt sich die Mauer direkt am Brandenburger Tor - links die Spitze des Eiffelturms - Fernsehturm rechts - und ein Junge springt von Ost- nach Westberlin. Das Cover macht neugierig auf die Geschichte, die Kindern, die heute in Deutschland aufwachsen, vorkommen muss, als spiele sie in einem fremden Land. Um so wichtiger ist es, sie zu erzählen, damit nichts in Vergessenheit gerät.
Die Hauptfigur, der 12-jährige Paul, nimmt die Leser sofort für sich ein, nicht nur durch sein Schicksal, das sich erst nach und nach enthüllt, sondern weil er ein ganz normaler Junge ist, der Träume und Wünsche hat wie jeder seines Alters, seine Umgebung hellwach beobachtet und sich jetzt gerade mit seiner neuen Klassenkameradin Millie anfreundet, deren Vater ein Freund seines Onkels ist. Doch mit Freunden in der DDR war das so eine Sache; aus zahlreichen Kleinigkeiten wird ersichtlich, wem man wirklich trauen kann oder ob sich ein Verrat ankündigt.
Spannend ist die Erzählung auch deshalb, weil Paul und Millie so gerade noch in dem Alter sind, in dem man etwas Magisches glauben möchte, wie das Geheimnis des Ischtar-Torsteins, von dem Onkel Henri, der wegen der Flucht seines Bruders sein Archäologiestudium abbrechen musste, seinem Neffen erzählt. In dieser Hinsicht ist sie ein richtiger Kinderkrimi. Zuviel soll jedoch nicht verraten werden, wer sich auf die Geschichte einlässt, wird in vielerlei Hinsicht davon gefesselt sein.
Der Autorin ist es auf faszinierende Weise gelungen, das Lebensgefühl in der damaligen DDR wiederzugeben und es vor allem nicht nur negativ darzustellen. Deutlich wird allerdings schon, wie man Tag für Tag darum kämpfen musste, seine Würde zu behalten und sich nicht zu verbiegen. Darin sollte man sich erinnern, wenn wir uns mal nicht bewusst sind, wie friedlich wir nun miteinander leben können. Ein Glossar zum Sprachgebrauch enthält wichtige Zusatzinformationen.
Beigefügt sind zudem eine präzise Landkarte unseres knapp 30 Jahre lang zweigeteilten Landes, ein Stadtplan von Berlin-Mitte mit der Mauer und drei Grenzübergängen und eine Zeichnung der Museumsinsel. Eine Reise nach Berlin, um sich das babylonische Ischtar-Tor im Pergamonmuseum selbst anzuschauen, wäre eine gute Idee für den nächsten Familienurlaub.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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