Im Labyrinth der Lügen

Autor*in
Krause, Ute
ISBN
978-3-570-17292-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
287
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

DDR 1985: Der 12-jährige Paul lebt in Ostberlin bei der Oma und dem Onkel. Seine Eltern wurden zwei Jahre zuvor als Republikflüchtlinge inhaftiert und nun leben sie als Freigekaufte in Westberlin. Paul merkt, dass sein Onkel, der als Nachtwächter im Pergamonmuseum arbeitet, etwas verheimlicht. Er und seine Freundin spielen Detektiv und bringen damit viele in höchste Gefahr.

Beurteilungstext

Ab und an darf Paul abends seinen Onkel im Museum besuchen. Das ist ziemlich unheimlich. Für die Geräusche und Beobachtungen, die Paul und dann auch seine Freundin Milli machen, hat der Onkel stets eine erklärende Geschichte bereit. Aber stimmen die Erklärungen auch? Außerdem muss Paul ebenfalls vieles verschweigen, denn seine Eltern sind Republikflüchtlinge und er lebte für einige Zeit im Kinderheim. Wie weit aber die Sippenhaft die Lebenswege der Restfamilie beeinflusst, erfährt er erst so nach und nach. Auch Milli deckt Familiengeheimnisse auf, die sie erschüttern. Und dann wird der Onkel verdächtigt, Museumsstücke zu stehlen. Die Stasi hat die Familie erneut im Visier. Was ist wahr? Wem kann man trauen? Paul muss zum Schluss eine fast unmenschliche Entscheidung treffen.

Der Autorin ist es gelungen, eine spannende Detektivgeschichte mit einer historischen Erzählung zu verknüpfen. Der Leser/die Leserin wird in die Welt der DDR eingeführt, die Welt der Plattenbauten, Tauschgeschäfte, Intershops, aber auch die Welt der Doppelagenten, Stasiüberwachung und Sippenhaft. Nebenbei wird über die alten Kulturen berichtet, denn ein wichtiger Ort ist das Museum.
Wie schwer ist es, Geheimnisse zu haben zum Selbstschutz und zum Schutz anderer?
Wie schwierig ist es, in der Schule zu funktionieren, wenn man das System auch ganz anders kennengelernt hat?
Welchen Gefahren dürfen Eltern ihre Kinder aussetzen, um in ein neues Leben starten zu können?
Wie lebt es sich in einem Überwachungsstaat, in dem viele für uns selbstverständliche Rechte nicht existent sind?

Die Autorin lässt ihre Geschichte auf einem realen Kinderschicksal basieren. Im Nachwort findet man eine kurze Geschichte der DDR und ein Glossar.
Drei historische Karten ergänzen das Buch.
Die Autorin, die auch als Illustratorin veröffentlicht, wurde u.a. von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Fazit: Das Buch eignet sich als Klassenlektüre, weil es spannend verpackt Wichtiges zur deutschen Geschichte erzählt und ethische Fragen aufwirft, über die es sich interessant diskutieren lässt. Durch die Fluchtgeschichte kann es auch zu aktuellen Themen hinleiten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 11.03.2016

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