Ich, Onkel Mike und der Plan A
- Autor*in
- Gabathuler, Alice
- ISBN
- 978-3-8458-1149-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hänsch, Lisa
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eigentlich stand für die Sommerferien ein Camping-Urlaub mit seinem Papa auf dem Plan. Doch der will statt dessen seine neue Freundin und deren Kinder mitnehmen. Vorbei der Traum von einem echten Männerurlaub in der Wildnis! Das ist zu viel für Mike! Er plündert sein Sparschwein und begibt sich auf eine abenteuerliche reise, die seinen Ideen viel eher entspricht.
Beurteilungstext
Für einen beinahe 12- jährigen jungen ist das Leben nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn die Eltern getrennt leben und beide neue Partner einschließlich kleiner Rotzlöffelkinder mitbringen, wegen denen statt eines Abenteuerurlaubs die Fahrt ins Kinderhotel auf dem Plan steht. Wütend, verzweifelt und gleichzeitig mit unüberhörbar schlechtem gewissen fasst Leon einen Plan und brennt durch. Er fährt nach Hinter-Oberdorf, um die Ferien bei seinem coolen Onkel, einem Gangster- Rapper zu verbringen. Was er dort vorfindet, verschlägt ihm zunächst den Atem. Aber echte Kerle kann man so schnell nicht schockieren! Diese Buch fasziniert mit dem saloppen Tonfall des jugendlichen Ich- Erzählers und den Tabubrüchen des Onkels mit Alkohol, Frauen und einem wilden leben, das Leon sehr anziehend und gleichzeitig auch abstoßend findet. Als pädagogisch geschädigtes Kind einer gut strukturierten und organisierten Mutter, wie Leon sich selbst bezeichnet, könnte der Kontrast zum zunächst verzweifelten und heruntergekommenen Onkel ohne Geld und festen Arbeitsvertrag kaum größer sein. Hin und hergerissen zwischen Ansprüchen der Mutter, die allerhand Einschränkungen, Bedenken und Steifheit beinhaltet, und dem Wunsch nach Freiheit durchlebt der Junge ein Durcheinander an Gefühlen, zwischen denen er sich zunächst kaum zurechtfindet. Wiederholt fragt sich der Leser, ob der Onkel ihm dabei eine Hilfe ist oder Leon umgekehrt vielmehr diesem hilft. Schlussendlich helfen sie sich gegenseitig auf eine Art, wie nur “echte Kerle” es tun. Aufgrund des Themas und der etwas komplexen Sprache einschließlich Fremdworten aus dem englischen Raum ist das Buch frühestens mit 11 Jahren zu empfehlen. Statt einer Lektüre über die Pubertät könnte dieses Buch auch für Eltern lehrreich sein und dazu animieren, die ein oder andere Situation entspannt hinzunehmen und darauf zu vertrauen, dass das eigene Kind “ die gute Erziehung” nicht sofort vergessen wird.