Ich heiße Parvana

Autor*in
Ellis, Deborah
ISBN
978-3-7026-5871-7
Übersetzer*in
Rapp, Brigitte
Ori. Sprache
kanadischem Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
160
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch beginnt mit der Festnahme Parvanas durch die Amerikaner. Sie war als einzige in der Schule, die kurz zuvor bombardiert worden ist. Die Amerikaner halten sie für eine Terroristin, weil sie schweigt. Während des Gefängnisaufenthaltes wird sie gefoltert. Immer wieder blickt das Mädchen zurück und erzählt dem Leser, was Schreckliches geschehen ist. Bevor sie ins Gefängnis nach Kabul verlegt wird, wird sie durch eine Parlamentsabgeordnete gerettet.

Beurteilungstext

Das Mädchen Parvana ist eine erfundene Person, aber die Ereignisse könnten sich so zugetragen haben. Die Autorin ist Kennerin des Landes und hat bereits eine Trilogie geschrieben, in der Parvana eine wichtige Rolle spielt. In diesem Buch schildert Parvana aus dem Gefängnis rückblickend, wie ihre Mutter, sie und viele Helfer die Mädchenschule aufgebaut haben. Sie beschreibt den Schulalltag, der sehr differenziert stattfindet und der im Dorf Anklang findet, zumal die Mädchen mittags auch verköstigt werden - für viele die einzige Mahlzeit des Tages.
Den Taliban ist die Schule ein Dorn im Auge und sie ruhen nicht, bis sie die Mutter mit einer Falschmeldung weggelockt haben. Sie wird misshandelt und ermordet. Sie verstecken auch Handgranaten und geben wohl den Amerikanern einen entsprechenden Hinweis. Die Schule wird bombardiert. Vorher ist es Parvana mit Hilfe ihrer “alten” Freundin Shauzia gelungen, mit den Kindern, die aufgrund früherer Begebenheiten zu ihrer Familie gehören, zu fliehen. Sie allein geht zurück, weil sie unbedingt nach der Schultasche suchen möchte, in der sie ihre geheimen Briefe aufbewahrt hat. Sie soll schweigen, um den Aufenthalt der Kinder in diesem Frauenhaus nicht zu gefährden, was sie auch tut.
Sehr deutlich wird herausgearbeitet, in welch misslicher Lage Frauen und Mädchen sind. Die Amerikaner werden durchaus nicht immer als Befreier wahrgenommen. Die Methoden, mit der sie Parvana zum Reden bringen wollen, sind perfide. Es ist gut zu wissen, dass man auch ohne körperliche Schmerzen zuzufügen, foltern kann,
Die Taliban möchten erhalten, dass Frauen gehorchen, ohne Bildung sind und wie Stückgut zu behandeln sind.
Parvana wird durch eine Frau, die im afghanischen Parlament Kabinettsmitglied ist, gerettet. Das ist hoffnungsvoll.
Im Nachwort erklärt die Autorin sachlich und prägnant die politische Situation und wie es zum Krieg in Afghanistan gekommen ist. Ein Glossar erklärt die für unsere Leser fremden Begriffe wie Burka,Toshak, etc.

Wenn man mit Kindern in der Schule oder innerhalb der Familie über die Situation von Mädchen in Afganistan in der jetzigen Zeit informieren möchte, ist dieses Buch sehr zu empfehlen, auch, weil es emotional berührt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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