Hilfe! Ich will hier raus!

Autor*in
Naoura, Salah
ISBN
978-3-7915-1429-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jeschke, Stefanie
Seitenanzahl
160
Verlag
Dressler
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Familie Gruber, bestehend aus Papa, Mama, dem zehnjährigen Henrik und seiner älteren Schwester Fabienne ist eine ziemlich spießige, durchschnittliche Familie. Das ändert sich schlagartig, als Oma Cordula plötzlich und unerwartet auftaucht und das Gerücht in die Welt setzt, dass im Garten der Grubers drei Goldbarren versteckt seien. Da beginnt Familie Gruber damit, im Garten Löcher zu graben. Eines Nachts fällt Henrik in ein Loch, aber zum Glück gibt es seinen Freund Jonas mit seinem Hund “Nase”.

Beurteilungstext

Das ist schon eine ziemlich “schräge” Geschichte, die sich Salah Naoura da erdacht hat - natürlich wieder mit Witz und Einfallsreichtum. Und erst so langsam dämmert dem (erwachsenen) Leser, dass Vieles wohl übertragen gemeint sein könnte.
Henrik will nicht nur aus dem Loch raus, in das er gefallen ist, sondern auch aus der durchschnittlichen Gleichförmigkeit seiner Familie, die sich selbst großartig findet: Frau Gruber (schon der Name ist Programm) arbeitet unermüdlich im Garten, damit er immer schöner wird. Die Hecken sind immer hübsch geschnitten und der Rasen ist immer perfekt gemäht. Ihr besonderer Stolz sind Bromelien, tropische Gewächse, die nur ein einziges Mal blühen.
Henriks Vater arbeitet bei der Bahn. Er war einmal Lokführer, fährt aber jetzt nur noch mit der Modelleisenbahn im Dachgeschoss. Immer, wenn am Sonntagmorgen pünktlich um fünf nach neun der Pfiff der kleinen Dampflok über Lautsprecher durch das ganze Haus schallt, beginnen die Grubers mit dem Frühstück.
Henriks vierzehnjährige Schwester Fabienne kümmert sich vor allem um ihr Aussehen, möchte später einmal Model, Sängerin oder Schauspielerin werden und schwärmt für den kanadischen Popstar Jayden.
Henrik ist der einzige in der Familie, der an sich zweifelt und noch nicht so genau weiß, wofür er sich interessiert oder worin er großartig ist. Er fühlt sich wie ein ganz normaler langweiliger Zehnjähriger und wünscht sich, dass sich an diesem Gefühl irgendwann mal etwas ändert.
Das passiert dann wenige Tage später, als Oma Cordula überraschend vor der Tür steht. Bis dahin haben Henrik und seine Schwester von ihrer Existenz gar nichts gewusst. Oma Cordula hatte angeblich schon sehr früh ihr Gedächtnis verloren, sei verwirrt gewesen und kurz nach Henriks Geburt in ein Heim gezogen, das nun (nicht ohne ihr Zutun) abgebrannt sei.
Die Darstellung der Oma gelingt wunderbar: Sie ist nonkonformistisch, anarchistisch, eigensinnig und intrigant und entspricht damit so gar nicht dem Klischee einer Großmutter. Sie ist es auch, die jedem Familienmitglied einzeln (ohne dass die anderen zunächst davon erfahren) von dem Schatz erzählt, den ihr Vater im Garten des Hauses einst vergraben haben soll.
Da entsteht in der ganzen Familie, später dann im gesamten Ort, eine gewaltige Goldgräberstimmung und jeder ist nur noch damit beschäftigt, mit Spaten und Schaufeln möglichst viele, tiefe Löcher zu graben.
Den Schatz, bestehend aus drei Goldbarren, findet Oma Cordula schließlich selbst und geht damit und in Begleitung von dem alten Nachbarn Herrn Gumpert, der ihr in seiner Eigentümlichkeit in nichts nachsteht, auf Weltreise.
Henrik bekommt zum Glück noch einen Goldbarren ab. Aber nicht das ist sein eigentlicher Schatz, sondern die Freundschaft zu seinem treuen Freund Jonas, der ihn zusammen mit seinem Fundhund “Nase” aus dem Loch im Garten gerettet hat, in das er eines Nachts gestürzt war. Außerdem entdeckt Henrik sein Interesse für Ausgrabungen und Entdeckungen und findet sein Leben gar nicht mehr so langweilig.
Salah Naoura erzählt in seinem neuen Buch, das sicher von der ganzen Familie gerne gelesen wird, wieder kurzweilig, geistreich und witzig. Nur manchmal wirkt seine Geschichte zu “abgedreht”, fast schon surrealistisch. Nachdem die Oma “rausgeschmissen” wurde, lebt sie z.B. unter der Erde, gemütlich eingerichtet mit Liegestuhl, Bücherregal, Stehlampe und Fernseher. Ebenso die Schatzsuche des gesamten Ortes im Kurpark ist (natürlich absichtlich) überzogen. Auch mit weniger Übertreibungen und Zuspitzungen hätte die Geschichte getragen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von FrSch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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