Hexenfee

Autor*in
Minne, Brigitte
ISBN
978-3-95939-047-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Cneut, Carll
Seitenanzahl
48
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Rosmarinchen soll sich wieder eine echte Fee verhalten, findet ihre Mutter. Doch Rosmarinchen selbst sieht das ganz anders...

Beurteilungstext

Als Rosmarinchen einen doofen Zauberstab zum Geburtstag erhält, reicht es ihr. Ihre Mutter will sie zu einer echten Fee erziehen, die in einem Luftschloss auf einer Wolke lebt, sich immer gut kleidet, Tee trinkt ohne zu kleckern und den Zauberstab schwingt. Doch Rosmarinchen möchte lieber Schuhe, ein Boot und eigentlich sowieso lieber ein Hexe sein. Es kommt zum Streit und Rosmarinchen packt ihre Sachen, um in den Hexenwald zu ziehen. Die Mutter hofft zwar, dass Rosmarinchen schnell zur Vernunft kommt, doch Rosmarinchen gefällt es im Hexenwald sehr gut, die Hexen sind nett und nehmen sie schnell auf, sie lernt hexen und mit dem Besen fliegen – und ein Boot und Rollschuhe bekommt sie auch. Nur nachts fehlt ihr Mama. Doch auch Mama fehlt Rosmarinchen und schließlich siegt die Sehnsucht über das Prinzip und Mama schlüpft ins Baumhaus. Dort erlebt sie, dass das Hexenleben ganz lustig und keinesfalls nur negativ zu bewerten ist. So darf Rosmarinchen in Zukunft Hexe sein, wenn sie es will. Und dann ist sie eben auch Fee, wenn sie es will. Schließlich ist sie eine Hexenfee, die zwischen den Welten wandelt. Und Mama wandelt eben mit.
Anhand des fantastischen Szenarios wird die Eigensinnigkeit kindlicher Entwicklungen dokumentiert. Das Kind hat eine andere Perspektive als die Erwachsenen und seine Neugier weist neue Wege. Die sind keinesfalls so fatal, wie es die Erwachsene meint und so kann das Kind den sozialen Raum beider erweitern. Daran wachsen beide, das Kind entwickelt Autonomie und die Erwachsene kann ihre Rolle neu finden. Damit verbirgt sich hinter der Geschichte ein Entwicklungskonflikt, den wohl alle Eltern und Kinder ausfechten müssen. Die Ablösung wird dann schwierig, wenn der Nachwuchs eigene Wege geht. Dass diese nicht immer dem Elternwunsch entsprechen, muss keinen Einfluss auf die bedingungslose Liebe der Eltern haben. Am Ende profitieren beide Seiten von der neuen Erfahrung.
Die kurze märchenhafte Geschichte weist also stark pädagogischen Charakter auf. Im Bilderbuch ist sie garniert mit den technisch herausragend gezeichneten Illustrationen von Carll Cneut. Die malerischen Bilder betonen die Stereotype, verfremden aber auch die Figuren und erzeugen eine seltsame Distanz, da die Mimik und Gestik der einzelnen wenig variiert und eher einem Grundmuster zu folgen scheint als dem konkreten Fortgang der Geschichte. Dadurch wirken die Bilder mitunter aber auch textfern und wenig verknüpft, so dass sie mitunter fast überflüssig werden. Das ist schade, denn die aufwendige Bildwelt gliedert sich technisch schlüssig in ein rundherum aufwendig konstruiertes Buchkonzept ein. Mit kleineren Abstrichen ist das Buch aber durchaus zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 24.04.2018

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