Heute kommt Jule und passt auf uns auf
- Autor*in
- Woltz, Anna
- ISBN
- 978-3-551-51929-0
- Übersetzer*in
- Kluitmann, Andrea
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Kehn, Regina
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2021
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Eine neue Babysitterin kommt zu Felix und Nina – wie Jule wohl sein wird? Ein bisschen chaotisch, aber auch sehr nett, soviel sei hier schon einmal verraten.
Beurteilungstext
Weil Mama heute weg ist, kommt Jule zu Besuch, die neue Babysitterin. Jule sieht aus wie ein ganz normales Mädchen. Felix und Nina können sie sofort gut leiden. Jule hat auch gleich Ideen, was sie zusammen spielen können – auch wenn Felix und Nina eigentlich auch Ideen haben, die sind aber nicht so richtig umsetzbar. Jules Ideen führen allerdings immer zum Chaos: Beim Fußballspielen geht eine teure Vase zu Bruch, beim Budebauen stürzt alles zusammen und Jule verletzt sich ein wenig und die Küche ist nach dem Nudelnkochen ein einziges Schlachtfeld. Dafür hatten Felix und Nina jede Menge Spaß – auch wenn es immer wieder hoch her geht zwischen den beiden. Als dann noch Ninas Plüschhase weg ist, entwickelt Jule noch ein regelrechtes kriminalistisches Gespür. So sind schließlich alle glücklich und Felix und Nina sich einig, dass Jule unbedingt wieder kommen muss. Dafür nehmen sie auch die Schäden im Haus auf ihre eigene Kappe.
Anna Woltz erzählt von einer typischen Familiensituation, die emotional nicht zu unterschätzen ist. Die Abwesenheit der Eltern schafft Unsicherheit, aber auch Handlungsspielräume, und die füllt Jule eigentlich ganz unspektakulär aus. Reizvoll wird das durch die zugewandte und gleichzeitig leicht tollpatschige Art, wie Jule agiert. Das ist gleichzeitig sehr realistisch und komisch und für die Kinder offenkundig ein schönes Erlebnis.
Die Handlung wird dominant über den Text vermittelt, der im ständigen Wechsel von auktorialem Erzählerkommentar und viel wörtlicher Rede einen ausgeprägt szenischen und lebendigen Charakter entwickelt. Die Bilder sind (ggf. digital erstellte?) Kombinationen aus Buntstift- und Aquarellzeichnungen, die realistische Szenarien zeigen. Nur manchmal überschreiten sie die Grenze zum Phantastischen, wenn belebte Spielwelten minimal angedeutet werden. Die Figuren sind naturnah, wenn auch leicht typisiert. Die Szenen sind teils seitenfüllend bühnenhaft ausgearbeitet, teils als panelartige Vignetten auch polyszenisch den kleinen Textblöcken beigefügt. Das verstärkt den dynamischen Charakter der Handlung. So entsteht ein komisch-rasantes Bilderbuch, das Spaß macht. Sehr zu empfehlen.