Herr Schnäufel findet einen Freund

Autor*in
Ullrich, Hortense
ISBN
978-3-522-43385-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kulot, Daniela
Seitenanzahl
25
Verlag
Gabriel
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Herr Schnäufel sucht einen Freund mit einer ganz besonderen Fähigkeit: Er soll fliegen können. Nach einigen Freuden und Enttäuschungen findet er auch wirklich einen Freund, und er erkennt, dass es nicht wichtig ist, dass der nicht fliegen kann.

Beurteilungstext

Herr Schnäufel ist ein liebenswert menschliches Fabelwesen. Er ist mal fröhlich, mal nachdenklich, mal starrköpfig und egoistisch, genau wie wir alle. Herr Schnäufel wohnt in einem Wanderbaum, und weil der ständig umzieht, hat Herr Schnäufel keinen Freund. Also wird er aktiv. Er sucht einen Untermieter, der dann auch sein Freund sein soll. Und weil Herr Schnäufel mithilfe eines Flugschals fliegen kann, soll auch sein neuer Freund fliegen können. Diese unschuldig naive Rechnung geht natürlich nicht auf. Herr Schnäufel findet nach langem Suchen einen Raben als Mitbewohner. Die beiden verstehen sich eigentlich prächtig, nur will der Rabe immerzu lesen, was Herr Schnäufel langweilig findet. Er würde gerne zusammen ausfliegen, was wiederum dem Raben ein Problem macht. Der Rabe kann nämlich gar nicht fliegen. Aus Angst, Herrn Schnäufel als Freund zu verlieren, verschweigt er das aber. Es kommt zum Streit, der Rabe zieht aus. Beide vermissen einander. Herr Schnäufel macht den ersten Schritt. Er sucht und findet den Raben wieder, sie sprechen sich aus und werden wirkliche Freunde.
Das Buch bearbeitet sehr unaufdringlich ein für viele Kinder schwieriges Terrain. Freundschaft heisst, zu nehmen und zu geben. Nur wenn beide Freunde zu ihrem Recht kommen, sind auch beide zufrieden. Herr Schnäufel und der Rabe lernen, den anderen teilhaben zu lasssen. Der Rabe darf auf Herrn Schnäufels Flugschal mitfliegen, Herr Schnäufel bekommt vom Raben vorgelesen. So erweitert sich für beide der Horizont, beide haben Spaß am Hobby des anderen und beide können die Gemeinschaft geniessen. Im Buch werden viele Situationen vorgestellt, die in jeder Freundschaft vorkommen: Unerfüllbare Wunschvorstellungen über den Freund, sich anzupassen, aus Angst, den Freund zu verlieren, Streit. Die Leser finden ihre eigenen Probleme wieder, können reflektieren und übertragen, ohne selbst involviert zu sein. Die angebotene Lösung für Herrn Schnäufels schwierige Lage ist die Standard-Lösung für fast alle zwischenmenschlichen Probleme: Aufeinander zugehen, die Situation des anderen erkennen und verstehen, einen gemeinsamen Kompromiss finden.
Die flächigen, in intensiven Farben gehaltenen Illustrationen sind originell und vermitteln sehr schön die jeweilige Situation. Bilder und Texte ergänzen einander sehr gut.

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Diese Rezension wurde verfasst von spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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