Hänsel und Gretel: Die Kinderoper nach Engelbert Humperdinck

Autor*in
Hämmerle, Susa
ISBN
978-3-219-11803-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Unzner, Christa
Umfang
32  Minuten
Verlag
Gattung
AudioMärchen/Fabel/Sage
Ort
Wien
Jahr
2019
Alters­empfehlung
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm – und gleich daneben zwei Kinder, die sich im Wald verlaufen haben. Eine Märchenoper zum Lesen und Hören.

Beurteilungstext

Die Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck ist nicht nur die erste Märchenoper für Kinder aus dem Jahr 1893, sondern gehört durch die Zusammenstellung vieler noch heute gesungener Kinderlieder auch zur bekanntesten. In Zusammenarbeit mit seiner Schwester Adelheid Wette, die das Märchen der Brüder Grimm überarbeitete, entstand ein amüsantes Stück, welches auch noch heute vielerorts auf die Bühne gebracht wird.
Das Bilderbuch mit seiner Begleit-CD ermöglicht den Opernbesuch vom Kinderzimmer aus. Mit dem Vorwort werden die Zuhörenden aufgefordert, sich vorzustellen, in einem gefüllten Opernsaal zu sein, das Stimmengewirr wahrzunehmen und das Einstimmen der Instrumente zu hören. Der Vorhang öffnet sich auf der ersten Buchseite. Erzählt wird die Geschichte der zwei Geschwister Hänsel und Gretel, die auf Anweisung der Mutter im Haushalt helfen sollen. Statt aber Socken zu stricken und Besen zu binden, tanzen, singen und naschen sie von der kostbaren Milch. Darüber ist die Mutter so wütend, dass sie die beiden in den Wald zum Beerensammeln schickt, wo sie sich bald verlaufen und zum Haus der Knusperhexe gelangen, die nach anfänglichem Gutstellen Hänsel gefangen nimmt. Wie im Märchen üblich gewinnt das Gute und Gretel gelingt die Befreiung ihres Bruders. Alle verwunschenen Kinder werden aus der Gestalt der Pfefferküchenmänner erlöst und kehren nach Hause zurück.
Der Text zum Bilderbuch stammt von Susa Hämmerle. Mit der einfachen Sprache und kurzen Form mit vielen Dialogen in wörtlicher Rede wirkt er sehr dynamisch. Besondere Ausdruckskraft erhält er mit dem zugehörigen Hörbuch durch die Lesung von Dietmar Wunder, der unter anderem auch für seine Synchronsprecherrollen bekannt ist. Seine angenehme tiefe und deutliche Stimme ermöglicht ein gelungenes auditives Erlebnis. Dabei bietet die CD neben dem nur leicht abgewandelten Erzähltext auch zusätzliche Informationen zur Entstehungsgeschichte der Musikstücke an. Diese wurden wiederum vom Orchester der Staatskapelle Dresden vertont und von Renate Hoff, Ingeborg Springer, Theo Adam, Gisela Schröter, Peter Schreier und Renate Krahmer gesanglich umgesetzt. Die einzelnen Werke werden für einige Minuten angespielt, um einen Gesamteindruck für die Stücke zu erhalten. So können die Kinderlieder der damaligen Zeit, die auch noch heute gesungen werden „Wie Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh“ oder „Brüderchen, komm, tanz mit mir“ zum Mitsummen und -singen einladen. Insgesamt beträgt die Gesamtlaufzeit etwa 50 Minuten, in der parallel dazu das Bilderbuch betrachtet werden kann. Die passenden Tracks auf der CD sind auf jeder Buchseite mit den Nummern vermerkt beziehungsweise noch einmal übersichtlich in einem Inhaltsverzeichnis am Ende des Buches aufgelistet. Aber auch ohne die CD ist eine Rezeption des Buches über die Erzählung und die Illustrationen möglich. Einzelne Verse aus den Liedern werden in einer farbigen, spielerischen Typographie in das Bild eingefügt, sodass ein Erinnern an die Lieder möglich ist. Die Bilder von Christa Unzner, die schon zahlreiche kinderliterarische Werke und Lehrbücher illustriert hat, geben den Text wieder. Sie unterstützen ihn mit detailreichen, realistischen Aquarellzeichnungen, in welchen die Umgebung durch weitere Figuren und Requisiten ausgeschmückt wird. Die Protagonist*innen und Schauplätze werden dabei sehr eindeutig und stereotyp dargestellt, sodass die Bilder kaum neue Deutungsspielräume eröffnen. Auch durch die bunten leuchtenden Farben wirken sie sehr idyllisch, was durchaus zum heiteren Charakter der Oper passt. Auslaufende Szenen oder Vignetten lassen viel Weißraum für den Text, der sich in der relativ kleinen Serifenschrift eher zum Vorlesen als zum eigenen Lesen eignen.
Vor allem aber ist es aber das Hörbuch mit der Opernmusik, das überzeugen kann und auch ohne Visualisierungen auskommt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jodu; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.05.2020

Weitere Rezensionen zu Büchern von Hämmerle, Susa

Hämmerle, Susa

Mein erstes Ballettbuch. Berühmte Ballette zum Träumen und Mittanzen.

Weiterlesen
Hämmerle, Susa; Humperdinck, Engelbert

Hänsel und Gretel

Weiterlesen
Hämmerle, Susa

Die Forelle

Weiterlesen
Hämmerle, Susa

Der Feuervogel

Weiterlesen
Hämmerle, Susa

Der Feuervogel

Weiterlesen
Hämmerle, Susa

Hänsel und Gretel - Die Kinderoper nach Engelbert Humperdinck

Weiterlesen