Der Feuervogel

Autor*in
Hämmerle, Susa
ISBN
978-3-219-11677-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bogade, Maria
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Iwan Zarewitsch irrt, von Naturgewalten geplagt, durch den Wald. Plötzlich ist er da, der Feuervogel. Iwan kennt ihn nur aus den alten russischen Märchen. Und nun steht er vor ihm – schön und strahlend. Iwan muss eine Feder von ihm haben, denn mit dieser wird dem Besitzer Ehre, Ruhm und Macht zu Teil. So beginnt für Iwan eine abenteuerliche Reise, deren eigentliches Ziel es ist, seine große Liebe vor dem schrecklichen Zauberer Kastschei zu retten.

Beurteilungstext

Die Handlung des Märchenballetts „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky basiert auf den zwei russischen Volksmärchen „Der Feuervogel“, mit der Figur des Märchenhelden Iwan Zarewitsch, und „Der Zauberer Kastschej“, mit der mythologischen Gestalt des unsterblichen Koschtschei. Am 25. Juni 1910 im Pariser Theatre de l`Opera uraufgeführt hatte das Ballett seine Uraufführung und feierte damals bereits, in seiner Neuheit und Einzigartigkeit, große Erfolge.
Im Annette Betz Verlag ist nun das gleichnamige Musikbilderbuch zum Ballett erschienen. Die Autorin Susa Hämmerle und die Illustratorin Maria Bogade gelingt die Umsetzung ab der ersten Seite. Bereits das Cover ist ansprechend gestaltet. Zu sehen sind die drei Protagonisten. Wobei sowohl der Prinz als auch der Feuervogel sich klar vom Rest abheben. Auf dem matten Hintergrund stechen beide durch rot und gelb leuchtende Farbe und die glänzende Papierwahl klar hervor. Ein Cover was Lust auf mehr macht. Bereits auf der 3. und 4. Seite wird die leuchtende Farbgebung wieder aufgegriffen. Wild durcheinander schwebende Federn entweichen dem Flügel Igor Strawinskys. In dieser Darstellung spiegelt sich sehr gut die Musik mit ihren Thrillern und flirrenden Tönen wider. Mit Igor Strawinsky wird der Leser und die Leserin mitgenommen in die Welt des Balletts und des russischen Märchens. Immer wieder tauchen Tänzerinnen in Spitzenschuhen auf. Der Prinz bewegt sich tapfer zwischen der Welt des Zauberer Kastschei und der seinigen. Die zwei Welten sind bildlich klar voneinader getrennt. Der Prinz tritt meist mit dem Feuervogel oder dessen Feder in Erscheinung. An Kastscheis Seite hingegen agieren fünf Ungeheuer, die in ihrer Gestik und Mimik das Böse gekonnt umsetzten.
Beim ersten Durchblättern fällt bereits das schöne Spiel mit Formen und die packende Ausdruckskraft auf. Graphisch wird eine Mischtechnik eingesetzt. Dominierend sind Acrylzeichnungen. Abwechslung bieten kleine Collagen aus gefärbtem Papier. Dadurch bekommt das Buch einen ästhetischen und zauberhaften Charakter. Auffallend ist die beinahe karikaturhafte Gestaltung des Prinzen und der Prinzessinen. Rotwangig tanzen sie sich, in perfekter Haltung und perfekten Positionen, durch das Buch. Dies stellt den klaren Bezug zum Ballett dar. Desweiteren sticht die Hintergrundgestaltung ins Auge. Umrißbetonte, geschlossene Flächen unterbrechen die sonst großflächige Farbgestaltung. Immer wieder tauchen geometrisch akkorate Sträucher und Bäume auf. Dies ergibt eine bühnenwirksame Perspektive wodurch wiederum der Leser direkt mit in das Geschehen eingebunden wird. Abgerundet wird dies durch die lebhafte Farbigkeit der Figuren und der Umgebung.
„Der Feuervogel“ ist ein zauberhaftes und wunderschön gestaltetes Bilderbuch, welches durch sein schönes Formenspiel, seine packende Ausdruckskraft der Personen, sowie durch eine ausdrucksstarke Farbgebung besticht. Es ist zum einen sehr ästhetisch gestaltet und hat dennoch eine ursprünglich und dämonische Kraft. Somit ist das Buch nicht nur für Fans des Balletts gedacht sondern auch für Liebhaber des russischen Märchens. Die Mischung aus tänzerischer Filigranität des Prinzen und der Prinzessinen und der urwüchsigen und kernigen Gestalt des Zauberers Kastschei machen dieses Musikbilderbuch zur sehr guten Lektüre für Kinder ab 5 Jahren.
Unterstützend ist eine CD mit der gesamten Ballettmusik von Igor Strawinsky beigelegt. Dadurch eigenet sich das Buch auch für den Gebrauch im Musikunterricht für ältere Kinder. Die authentische Umsetzung der Musik in den Bildern ermöglicht die Arbeit am Buch in Verbindung zur Musik, jedoch kann auch jedes Medium für sich stehen. Beides eröffnet viel Raum für Austausch, Gestaltung sowie Umsetzung von eigenen Ideen zu den Themen Märchen, Ballett und Musik. Ein sehr gelungenes Musikbilderbuch was nur weiterempfohlen werden kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von ff.
Veröffentlicht am 01.07.2016

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