Hänsel und Gretel - Die Kinderoper nach Engelbert Humperdinck

Autor*in
Hämmerle, Susa
ISBN
978-3-219-11643-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bunge, Daniele
Seitenanzahl
36
Verlag
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Wien
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Oper in der Darstellung eines Bilderbuchs? Geht das überhaupt? In dem musikalischen Bilderbuch „Hänsel und Gretel“ von Susa Hämmerle und Daniela Bunge ist das Zusammenspiel der drei Ebenen Text, Bild und Musik äußerst gelungen und macht den Leser und Zuhörer mit der bekannten Kinderoper von Engelbert Humperdinck vertraut.

Beurteilungstext

Die bereits 1890 vom Komponisten Engelbert Humperdinck und seiner Schwester Adelheid Wette geschriebene Kinderoper „Hänsel und Gretel“ erfreut sich auch heutzutage noch großer Beliebtheit bei Jung und Alt und ist regelmäßig in den Spielplänen der Opernhäuser zu finden. Natürlich kann ein Bilderbuch nicht das wahrhaftige Opernerlebnis ersetzen, aber es schafft einerseits die Möglichkeit Kinder auf einen solchen Besuch vorzubereiten und andererseits bringt es auch den Kindern die Oper nahe, deren Familien sich einen Besuch im Opernhaus nicht leisten können. Das von Susa Hämmerle und Daniela Bunge veröffentlichte Bilderbuch zur Oper „Hänsel und Gretel“ vereint auf hervorragende Weise die drei Ebenen Text, Bild und Musik und lässt damit die Oper von Humperdinck ein Stück weit lebendig werden.
Da ist einerseits der Text zu betrachten. Auf der ersten Seite wird der Leser und Zuhörer von „Waldtiermusikern“ durch direkte Ansprache auf das nachfolgende fiktive Märchenspiel eingestimmt und in das Operngeschehen geholt. Im Vergleich zur Fassung der Gebrüder Grimm ist der Inhalt hier etwas verändert. So werden die Kinder beispielsweise von der Mutter in den Wald geschickt, um Beeren zu sammeln, oder die Hexe trägt hier den Namen Rosina Leckermaul. Doch trotz gekürzter Fassung ist der Text auch für sich allein stehend verständlich und inhaltlich logisch. Auf jeweils einer Hälfte der Doppelseite ist der Text in großer Schrift gedruckt. Die wörtliche Rede wird hervorgehoben durch eine größere Schrift. Auf der anderen Hälfte der Doppelseite sind jeweils gereimte Verse oder Liedanfänge in farbiger, handschriftähnlicher Schrift in geschwungenen Linien gedruckt.
Weiterhin sind auch die Bilder zu erwähnen. Die aquarellartigen und buntstiftähnlichen Illustrationen von Daniela Bunge zeichnen sich aus durch Ästhetik, Harmonie und eine dezente, pastellartige Farbgebung. Die doppelseitigen Bilder spiegeln den Inhalt des Textes wieder und beinhalten auch fantasievolle Elemente, die zum genaueren Betrachten einladen und Erzählanlässe initieren.
Letztlich ist es aber die musikalische Ebene, durch die das Bilderbuch Hänsel und Gretel zu einem „Opernerlebnis“ wird. Die dem Buch beiliegende CD enthält Aufnahmen aus dem Jahr 2004 unter der Leitung des Dirigenten Herbert Karajan und hat eine Gesamtlänge von ca. 56 Minuten. Insgesamt befinden sich darauf 22 Titel – darunter bekannte Kinderlieder-Klassiker wie „Suse, liebe Suse“ oder „Brüderchen, komm tanz mit mir“. Auf der CD sind ausschließlich die musikalischen Nummern enthalten und keine Dialoge. Somit ist diese eine unverzichtbare Ergänzung zum Buch, um die Kinderoper erst lebendig werden zu lassen. Hilfreich dabei sind die Verweise auf die einzelnen Titel. Diese sind durch ein wiederkehrendes Zeichen (ein Kreis mit einem Notenschlüssel und jeweiliger Tracknummer) auf jeder Seite zu finden und erleichtern dem Leser und Zuhörer, der Opernhandlung im Bilderbuch in musikalischer Hinsicht zu folgen. Nur durch das Hören der CD wird wohl kaum ein Bezug zur Handlung der Oper hergestellt werden können. Die parallele Betrachtung des Bilderbuches ist folglich unverzichtbar. Die Stimmen der Interpreten sind klar und ausdrucksstark. Lediglich die Verständlichkeit des Textes ist leider nicht immer gegeben.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, um Kinder mit dem Genre Oper vertraut zu machen und sie für das Hören klassischer Musik zu begeistern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anka; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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