Großvater und die Wölfe

Autor*in
Enquist, Per Olov
ISBN
978-3-446-20345-7
Übersetzer*in
Butt, Wolfgang
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
115
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weil die fünfjährige Mina einen schrecklichen Angsttraum gehabt hat, ihre Eltern aber die Angst nicht so ernst nehmen, sucht sie Hilfe beim Großvater. Der kommt auf die Idee, mit seinen vier Enkeln und der Hündin Mischa eine Bergbesteigung mit Übernachtung in einer Höhle zu machen. Dabei verunglückt der Großvater und aus dem geplanten Abenteuer wird eine richtige Bewährung für alle.

Beurteilungstext

Der renommierte schwedische Autor (geb. 1934, in Deutschland v.a. bekannt geworden durch sein Buch “der Leibarzt”) hat mit dieser Erzählung sein erstes Kinderbuch vorgelegt, in das offenbar und sehr überzeugend seine Erfahrungen mit den eigenen vier Enkeln eingegangen sind.
Es ist eine Großfamilie mit vielen Kusinen und einem Kusin, deren Zusammensein und miteinander Umgehen in sehr sympathischer Weise geschildert wird. Als die Hündin Mischa ein Wolfjunges neben dem erschossenen Wolfsvater findet, kümmern sich alle um das Kleine, besonders Mina nimmt sich seiner an, die sich ja sehr einen eigenen Hund wünscht. Aber alle akzeptieren die Entscheidung, dass das Wolfsjunge zurück muss zu seiner Mutter. Das ist eine überaus starke Szene, in der die Kinder mit dem Großvater auf der Terrasse stehen und am Waldrand die Wölfin, die ihr Kleines holen will. Erst danach wird die Bergbesteigung wieder aufgenommen, bei der der Großvater verunglückt. Nachdem die Kinder ihn mühsam in die Höhle geschafft haben, entdecken sie darin die Wolfsmutter mit ihrem Kleinen. Aber diese akzeptiert die Besucher, weil sie in ihnen die Menschen wieder erkennt, die ihr Kleines gerettet und ihr wieder gegeben haben.
Die Situation spitzt sich immer mehr zu, denn am nächsten Tag wird zwar die Älteste der Kinder mit Mischa bergab geschickt, um Hilfe zu holen, aber die Wölfin kommt angeschossen zurück und Wolfsjäger kommen bei der Verfolgung der Wölfin bis kurz vor die Höhle. Doch rechtzeitig taucht ein Polizeihubschrauber auf, die Kinder und der Großvater werden abgeholt, die Wolfsjäger gefasst (“ Sie hatten einen Kastenwagen...voller geschützter Vögel, die sie geschossen hatten, und gestohlene Eier. Sie kamen aus Hannover in Deutschland.”S.112) . Die Kinder spüren selbst, wie sie durch dieses Abenteuer gewachsen sind und gelernt haben, ihre Ängste zu überwinden.
Den liebevollen Ton, die differenzierte Schilderung der Kinder und ihrer Dialoge untereinander wie mit dem Großvater hat W.Butt sehr schön ins Deutsche übertragen.
Jedes Kapitel wird durch eine kleine Schwarz-Weiß-Zeichnung l. Erlbruchs eingeleitet, die Kinder oder Tiere in Bewegung zeigt. Die Sprache Enquists läßt das Buch aus der Masse der Abenteuererzählungen für Kinder weit heraus ragen. Selbst wenn man die Geschichte mit Wölfen und Bären und Wolfsjägern für zu märchenhaft hält, überzeugt sie auch durch die warme Anteilnahme und den Respekt des Großvaters vor den Kindern und der Natur. Das schönste Kinderbuch, das ich in den letzten Monaten gelesen habe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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