Abenteuer mit Großvater

Autor*in
Enquist, Per Olov
ISBN
978-3-446-25709-2
Übersetzer*in
Butt, Wolfgang
Ori. Sprache
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
264
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Zwei wunderbare Abenteuer mit Großvater finden sich in diesem Buch vereint – herzlich, spannend und grenzenlos sympathisch.

Beurteilungstext

Alles fängt damit an, dass Mina von einem Krokodil gebissen wird. Jedenfalls im Traum, nur will ihr niemand so recht Gehör schenken. Da die Eltern dem verstörten Kind kaum Aufmerksamkeit widmen, beschließt der Großvater sich der Sache anzunehmen. Im Rahmen einer gemeinsamen Urlaubsreise der Enkel zum Ferienhaus vom Großvater und seiner Frau Gunilla startet eine Expedition zum sogenannten Dreihöhlenberg, auf der Minas ihre Angst überwinden soll. Die Wanderung entpuppt sich aber zunehmend als ausgesprochen aufregende und durchaus angsteinflößende Unternehmung. Zuerst entdecken die vier Kinder mit dem Großvater und der Hündin Mischa einen Bären, später finden sie einen erschossenen Wolf, retten ein Wolfsjunges und erklimmen schließlich den legendären Berg. Oben angekommen nimmt das Unheil seinen Lauf, Großvater verletzt sich und Mina und Mischa müssen Hilfe holen, während die anderen in Gesellschaft der Wölfe ausharren. Als dann auch noch die Wilderer erscheinen und die Wölfe bedrohen, scheint das Chaos endgültig zur Katastrophe zu werden.
Im zweiten Teil – dem ehedem separat erschienen Band: Großvater und die Schmuggler – steht wieder eine Expedition zum Dreihöhlenberg an, die jedoch wieder so ganz anders verläuft, als gedacht und geplant. Abenteuer sind vorprogrammiert.
Per Olov Enquist erzählt seine Geschichten als weitgehend personaler Erzähler, der nahe beim Großvater sein Erleben berichtet und kommentiert. Oft sind Beurteilungen und selbstironische Einsprengsel erkennbar, die verdeutlichen, dass hier der Großvater spricht. Die unglaubliche Geschichte beruht zudem auf realen Ereignissen, was angesichts des kuriosen Handlungsverlaufs kaum nachvollziehbar ist.
Mit großer Ernsthaftigkeit versucht der Großvater den vier Enkeln das Wesen und den Ablauf einer solchen Expedition zu erklären, was allzu oft angesichts des zarten Alters der Kinder ein wenig unbeholfen und unangemessen erscheint. Gleichzeitig erweisen sich die Kinder als ausgesprochen verständige, mitunter altkluge Partner*innen der Reise, auch wenn die typischen Geschwisterfehden durchaus auch den Fortgang begleiten. Vordergründig kuriose und abwegige Beobachtungen – z.B. als Marcus einen Bären sieht – erweisen sich schnell als überraschende Wendungen der Handlung. Ironisch kommentiert der Erzähler alle Entwicklungen und arbeitet damit eine zweite Verständnisebene für die erwachsenen (Mit-)Lesenden ein.
So überzeugt das Buch aufgrund seines humorig-liebevollen Gestus, in dem sich der verschrobene Großvater immer wieder zu positionieren sucht. Niemals verliert es dabei seine Ernsthaftigkeit, was nachdrücklich beeindruckt und gerade der Kinderperspektive einige Bedeutung zugesteht. Nach ihrem Erscheinen 2003 und 2011 erscheinen die beide Roman nun in einem Buch, garniert durch die grafischen Vignetten von Leonard Erlbruch. Mit Nachdruck zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 24.04.2018

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