Großvater und die Schmuggler

Autor*in
Enquist, Per Olov
ISBN
978-3-446-23659-2
Übersetzer*in
Butt, Wolfgang
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
157
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach dem Tod der Wolfshündin Mischa und der unheimlichen Entdeckung eines Zeltes mit weißen Päckchen am Seeufer steigen Großvater, die Enkelkinder und der neue Hund Pelle nochmal auf den Berg mit den drei Höhlen, entdecken in der 2. Höhle die tote Wolfsmutter und in der 3. ein Schmuggellager. Die Schmuggler wollen ihr Lager auflösen, aber der Bär, die Schlange und die schwedische Polizei sind schneller, nachdem Mina die Schmuggler mit ihrer eigenen Waffe in Schach gehalten hat.

Beurteilungstext

Nach seinem schönen Kinderroman “Großvater und die Wölfe” von 2003 legt P.O. Enquist, der renommierte schwedische Autor (geb. 1934), hier eine freie Fortsetzung der Geschichte vor.
Die Enkelkinder sind drei Jahre älter geworden, der Großvater auch. Marcus, der inzwischen 11 Jahre alt ist, erlebt beim Tierarzt mit, wie der von allen so geliebte Wolfshund Mischa eingeschläfert wird. Das löst bei ihm Fragen nach dem Tod auch des Großvaters aus, die dieser gar nicht so gern hört. Damit erhält die Geschichte einen sehr nachdenklichen Grundton, der in den fürsorgliche Umgang der Kinder mit dem Großvater ebenso Eingang findet wie das Begräbnis der toten Wolfsmutter auf dem Berg. Die Beziehung der Kinder zu den Tieren ist ein ganz wichtiger Aspekt, den Enquist manchmal umständlich, aber immer mit viel Behutsamkeit und Empathie schildert, genauso wie er die Reaktionen und Gefühle der Kinder voller Respekt und Sinn für ihre Individualität festhält.
Die Kinder übernehmen mehr Verantwortung, Marcus entwickelt eine ganz eigene Beziehung zu dem neuen Hund Pelle. Er scheint “Strahlungen”, die der Hund abgibt, zu verstehen, was die anderen Kinder zunächst irritiert. Mina und Marcus sprechen sich ab, wer “im Ernstfall” entscheidet, als ob schon vor dem erneuten Anstieg klar sei, dass der Großvater ebenso ausfallen wird wie bei der ersten Exkursion. Dieses Mal bricht er sich kein Bein, aber als die Schmuggler ihn und die Kinder in der 3. Höhle überraschen, wird er gefesselt, während die Kinder und vor allem Pelle für die Lösung der höchst dramtischen und aufregenden Situation sorgen. Hier gibt es (auf S.117) eine besonders witzige Stelle (und eine Zeichnung über Pelles Ausbruch aus der Höhle. Für die Lösung der brenzligen Situation finden die Kinder - und das unterscheidet auch diese Geschichte wieder von vielen gängigen Abenteuererzählungen - Unterstützung durch die wilden Tiere Bär, Wolf und Schlange, denen sie mit Achtung begegnet sind, wie auch durch die “Basisstation” Gunilla, die rechtzeitig die Polizei alarmiert.
Immer wieder ergeben sich teils skurrile Situationen, aber manchmal schnürt sich beim Lesen der Hals zusammen, weil man die Furcht, das Zittern und den Mut der Kinder so intensiv vermittelt bekommt.
Das Buch ist mehr ein Familienroman als ein Kinderbuch, bestens geeignet wie zum Vorlesen und Diskutieren - nicht nur in einer schwedischen Sommernacht, wie sie die Beteiligten hier erleben.
Wolfgang Butt hat auch diese Geschichte adäuat übersetzt. Bei den Zeichnungen von Leonard Erlbruch gefallen mir besonders die Bilder des Hundes Pelle.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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