Großvater und die Schmuggler

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• Abenteuer
• Technik

Teaser

Drei Jahre nach ihrem Abenteuer auf dem Dreihöhlenberg (niedergeschrieben in dem Buch „Großvater und die Wölfe“) kehren die Enkel mit ihrem Großvater zurück in das Ferienhaus an der schwedisch-norwegischen Grenze. Diesmal entdecken sie am nahen See ein Zelt, in dem eine litauische Ausgabe von „Großvater und die Wölfe“ und seltsamerweise eine genaue Karte des Berges liegt. Dem Großvater schwant nichts Gutes, als er auch noch Reste eines Pulvers findet, dass kein Puderzucker ist.

Beurteilungstext

Das Buch beginnt und endet mit dem Tod, kein leichter Einstieg in ein Buch, und doch entwickelt sich daraus eine wunderbare Geschichte. Der Hund Micha, dem Leser, wie auch einige andere Tiere, schon aus dem ersten Buch bekannt (wobei beide gut unabhängig von einander zu lesen sind), muss eingeschläfert werden, denn er ist in der Zwischenzeit alt und krank, blind und voller Schmerzen. Und so wird er vom Großvater und dem elfjährigen Marcus zur Tierklinik gebracht. Beide sind bei ihm, als er stirbt. Die Gespräche der beiden sind ehrlich, machen nicht nur Marcus nachdenklich, auch in Bezug auf die Krankheit und das Alter des Großvaters, und gehen ans Herz. Mischa wird liebevoll im Garten mit einer Zeremonie begraben. Dem Autor gelingt es, dass beim Leser kein ungutes Gefühl zurückbleibt. Weiter geht es spannend, denn als Großvater, Marcus, Gabriel und Mina nach drei Jahren wieder den Berg mit den drei Höhlen besteigen, ahnen sie und auch der Leser schon, dass etwas nicht in Ordnung ist und so stoßen sie auf ein Lager mit Rauschgift und wenig später auch noch auf die dazugehörenden Besitzer, die von ihrer Anwesenheit nicht erfreut sind. Doch wieder erhalten sie Hilfe durch die Tiere. Der Bär von Marcus (der schon in der letzten Geschichte eine Rolle spielt) rettet sie, ebenso wie Gabriels Schlange (die er als seine bezeichnet, da er sich etwas früher auf sie gesetzt hatte). Und schlussendlich rettet sie auch Pelle, der neue Hund der Familie. Denn er flitzt ins Tal, sodass Oma Gunilla die Polizei einschalten kann. Und auch Marcus trägt seinen Teil zur Rettung bei, denn er schnappt sich das Maschinengewehr, das die Schmuggler vor Schreck haben fallen lassen, und benutzt es auch. Allerdings schießt er nur Warnschüsse in die Luft – doch die Kinder diskutieren auch, ob man den im NOTFALL auf die Knie schießen dürfte. Aber zum Glück ist das dann doch nicht notwendig und alles geht gut aus. Allerdings endet das Buch wieder mit einer Beerdigung. Die Wolfsmutter, die sie vor drei Jahren in ihrer Höhle übernachten lies, wird von ihnen tot aufgefunden und entsprechend würdevoll beerdigt.
Der Autor nimmt immer wieder Bezüge auf das 2003 erschienenen Buches „Großvater und die Wölfe“ auf und baut sich selbst in die Geschichte ein, denn der etwas tüddelige Großvater hört auf den Namen P. O. Enquist. Seine Figuren bestechen durch den respektvollen Umgang miteinander und durch deren Individualität. Er nimmt den Leser ernst, er verlangt ihm aber auch einiges ab. Tod und Krankheit (so das Herzleiden des Großvaters) sind immer wieder Thema im Buch, der Autor achtet auf eine realistische Darstellung und erklärt den Leser seinen Standpunkt gut, sodass man sich gut in die Figuren einfühlen kann. Dieser ehrliche und anspruchsvolle Umgang mit dem Leser fordert eine gewisse Reife und fördert das eigenständige Nachdenken. Wunderbar zur Geschichte passend sind die wieder von Leonard Erlbruch gestalteten Bilder. Beeindruckend und empfehlenswert.