Grk ist nicht zu fassen

Schlagwörter

• Abenteuer
• Flucht
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Um seine vom stanislavischen Diktator ermordeten Eltern zu rächen, plant Max ein Attentat auf ihn. Aus Angst um Max verhindern Tim mit Grk und Max' Schwester Natascha den Mord. Nach abenteuerlicher Flucht, werden die Geschwister gefasst und mit einem Privatjet entführt. Heimlich an Bord gelangt sind auch Tim und Grk. Als das entdeckt wird, kommt es zu einem Handgemenge, bei dem der Diktator sich versehentlich selbst erschießt. Damit sind die Kinder und ganz Stanislavien befreit.

Beurteilungstext

Tim und sein Hund Grk spielen im Band 5 dieser Buchreihe erneut eine zentrale Rolle. Diesmal versuchen er, Grk und seine beiden Freunde Max und Natascha dem Geheimdienst des diktatorisch in Stanislavien regierenden Oberst Zinfandel zu entkommen. - Stanislavien, ein kleines Land in Osteuropa wird seit einem Militärstreich von dem Diktator Zinfandel brutal regiert, der demokratisch gesinnte Politiker, darunter die Eltern von Max und Natascha, ermordet hat. Wie Max und Natascha die Flucht aus einem stanislavischen Gefängnis gelingt und sie schließlich bei Tim und seinen Eltern in London unterkommen, erzählt der erste Band dieser Buchreihe. Seit dem Tod der Eltern sinnt Max auf Rache. - Als Max erfährt, dass Zinfandel nach Paris kommt, will Max ihn töten. Heimlich verlässt er London und fährt mit dem Zug nach Paris. Tim, Grk und Natascha folgen ihm ebenso heimlich, um einen Racheplan zu vereiteln, der Max das Leben kosten wird. Trickreich schlagen sich Tim und Natascha bis zum Restaurant "Jules Verne" auf der zweiten Plattform des Eiffelturms zu. Es gelingt ihnen, Max an einem Angriff auf Zinfandel zu hindern, der Max sicherlich das Leben gekostet hätte. Nun beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd durch Paris, an dessen Ende zunächst alle drei Freunde Gefangene des Obersten werden. Während Zinfandel Tim frei lässt, sollen Max und Natascha mit einem Privatjet nach Stanislavien ins Gefängnis gebracht werden. Tim und Grk haben sich jedoch unbemerkt in das Flugzeug schmuggeln können. Als es zum Showdown kommt, tötet Zinfandel sich mit seiner Pistole versehentlich selbst. Zur Überraschung der Kinder bleiben sie nicht nur unbehelligt sondern ernten den Dank des kleinen Landes, das nun vom Diktator befreit ist. - Das spannend geschriebene Buch zieht den Leser mit hohem Tempo in die Geschichte und durch das Geschehen. Die Intention des Autors, seine Leserinnen und Leser etwa im Alter von 9 - 13 Jahren mit der Brutalität eines Militärdiktators zu konfrontieren mag man rechtfertigen können. Verstehen kann man sicher auch die Rachegelüste eines Jungen, dessen Eltern ermordet wurden. Warum aber ist das Geschehen in den osteuropäischen Ländern angesiedelt? Warum werden die Bewohner Stanislaviens als vor Angst erstarrte Menschen beschrieben, deren Herz gleichzeitig vor Rache glüht? Mag man all das noch hinnehmen, so ist es doch unglaubwürdig, verharmlosend und entpolitisierend, wenn der Tod des Diktators - dessen Namen Zinfandel gewöhnlich mit einer Rotweinsorte verknüpft ist - eine umfassende und ungebrochene Dankeswelle auslöst und selbst der Geheimdienst sich erlöst fühlt, der nur aus Angst zu Brutalität genötigt worden wäre! Unter diesem Gesichtspunkt ist die an sich spannend, wenn auch nicht tiefgründig geschriebene Geschichte, nur eingeschränkt empfehlenswert.