Ganz schön langweilig!

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Teaser

In Zeiten des immer schnelleren Wechsels gibt es kaum einen Moment, in dem wir nicht auf das Smartphone schauen, wischen, suchen, schreiben, hören. In einer Zeit, in der wir meinen, dass wir bloß nichts verpassen dürfen, kommt ein Bilderbuch mit dem Loblied auf die Langeweile. Man muss schon etwas warten, damit etwas geschieht, denn ""irgendetwas geschieht immer"".

Beurteilungstext

Bären sind tapsig, besonders wenn Henrike Wilson sie zeichnet. Unser kleiner Bär, dessen Namen wir nicht erfahren, kann so wunderbar, herrlich lasziv traurig und müde auf dem abgebrochenen Seitenast des starken Baumes liegen, dass man unbedingt fragen möchte, was mit ihm sei, ob man ihm helfen könne.
Seine Umgebung zeigt seinen Gemütszustand: Dicke graue Baumstämme ohne Boden und Kronen lassen nur wenig dunkles Grün zu, einige Stämme sind abgebrochen, andere stehen schräg, werden wohl nur durch die Anlehnung an eine andere Baumkrone gehalten. Der Himmel? Grau. Andere Lebewesen? Keine. Hoffnung auf Änderung? Nicht dran zu denken. Freunde, mit denen man - wie sonst auch - spielen kann? Alle haben zu tun. Selbst Mama.
Da beschließt der Kleine, ""sich der Länge nach ins Gras plumpsen"" zu lassen. Und das ist der Beginn einer wunderbaren Zeit, einer Zeit, in der man NICHTS macht und in der dennoch so viel passiert. Kleinigkeiten, ja. Unwichtiges, vielleicht.
Nur aus der Ruhe heraus können wir wieder lernen zu sehen und zu hören und haben die Chance, uns selbst ein bisschen kennenzulernen.

Obwohl das Buch eindeutig für Kinder gezeichnet und geschrieben ist, haben aber besonders auch Eltern einen großen Gewinn davon: Kinder müssen gar nicht ""bespielt"" werden.