Filemon Faltenreich
- Autor*in
- Ende, Michael
- ISBN
- 978-3-89813-490-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- –
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mitten im indischen Urwald lebt der faltenreiche Elefant Filemon, ein großer Philosoph. Eines Tages wird er von den lästigen Fliegen des FTH (Fauligen Tanghaufens) zu einer Fußballweltmeisterschaft herausgefordert. Nur - Filemon vernimmt ihre Einladung nicht ...
Beurteilungstext
Michael Ende erzählt die Geschichte des alten Elefanten Filemon Faltenreich, der mitten im indischen Urwald lebt und seine faltenreiche Fülle dankbar als Geschenk annimmt. Weil er eine große Seele hat, die sich von Ehrfurcht ergreifen lässt, fühlt Filemon andächtige Freude beim Anblick von Natur und Kosmos und liebt und denkt gern große Gedanken - oft nur einen Gedanken im Jahr, der immer größer wird in ihm, zum Beispiel "Mond" oder "Blume". Filemon ist Philosoph und unterscheidet sich so von den anderen hibbeligen, oberflächlicheren Tieren des Urwalds, zum Beispiel den Affen und den Fliegen. Vor allem die Letzteren sind schlimm! Wegen ihrer hohen Zahl glauben sie nämlich, den anderen Tieren mit Recht auf die Nerven gehen zu dürfen und ihnen überlegen zu sein.
So wundert es nicht, dass sie eines Tages auf die Idee kommen, eine Fußballweltmeisterschaft anzusetzen, die sie mit ihren 66 Mannschaftsbeinen zu gewinnen gedenken - und ausgerechnet Filemon Faltenreich ist es, den sie als Gegner herausfordern, da der Frosch Quinilius Quabbel disqualifiziert wurde (wegen seines unmäßigen Appetits auf Fliegen) und der Salontiger Hannibal von Tatzenhau kein sonderliches Interesse bezeigt. Weil Fi-emon aber gerade damit beschäftigt ist, einen seiner großen Gedanken ("Blume") zu denken, vernimmt er die Einladung gar nicht, und auch der winzige Fußball, von einem vorbeiziehenden Mistkäfer produziert, bleibt unbemerkt. So wundert es nicht, wenn das Spiel 108:0 für den FTH (Fauliger Tanghaufen) ausgeht - aber da kommt ein Unwetter und spült eben diesen Tanghaufen mit allen Fliegen hinweg. Und Filemon steht ergriffen, während sich nach dem Unwetter das Licht im Wasser spiegelt, und denkt einen neuen großen Gedanken: "Mond".
Eine wunderbar tiefsinnige Fabel über den Aberwitz bestimmter Handlungen; an der Oberfläche ein heiteres Geschehen, das auch der kleinste Zuhörer schon verstehen kann, liegt viel Weisheit und Nachdenkenswertes zugrunde, das der ältere Zuhörer ohne Mühe auf das Menschsein übertragen kann. Nicht nur in den arroganten, selbstsicheren Schmeißfliegen mag man bestimmte Typen wiedererkennen, sondern auch in den Affen, den Tigern, den Krokodilen - ein meisterhaft verhülltes und zugleich amüsantes Spiegelbild unserer Gesellschaft, ebenso meisterhaft gelesen von Thomas Schendel.