Der Lindwurm und der Schmetterling

Autor*in
Ende, Michael
ISBN
978-3-522-45959-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fuchs, LauraFuchs, Florian
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Einst war ein finstrer Felsenturm/bewohnt von einem Drachenwurm ... eine lyrische Annäherung zweier sehr unterschiedlicher Wesen, die beide mit ihrem Namen unzufrieden sind.

Beurteilungstext

Ein furchteinflößender Drache erfährt durch das Lesen in einem in seiner Höhle zurückgelassenen Lexikon eines Professors, dass sein poetischer und in der Welt verbreiteter Name „Lindwurm“ lautet. Das gefällt ihm gar nicht, denn er empfindet sich als sehr gefährlich und wild, keinesfalls aber als lind. An einem anderen Ort der Welt verliert ein sehr sensibler, geräuschempfindlicher Kohlweißling seine ganze Lebensfreude, als eine Hummel ihn mit dem groben Titel „Schmetterling“ anredet. Wie diese zwei zueinander finden, erzählt uns Michael Ende in wunderbaren Reimen.
„Der Lindwurm und der Schmetterling“ wurde erstmals 1981 veröffentlicht. Michael Ende (1929 bis 1995), einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, hatte in vielen seiner Werke magisch-poetische Momente verwirklicht und darin allerlei zauberhafte Wesen auftreten lassen, genannt sei hier nur als Beispiel der liebenswerte Drache Fuchur aus „Die unendliche Geschichte“. Der hier im Mittelpunkt stehende Drache ist nur auf den ersten Blick böse. Die liebevoll-witzigen Illustrationen von Laura Fuchs und Florian Fuchs lassen schnell erkennen, dass es sich hier nicht um eine gruselige Drachengeschichte handelt. Das Bild zur ersten Strophe (Einst war ein finstrer Felsenturm/bewohnt von einem Drachenwurm./Der spuckte Feuer hint‘ und vorn/war voller Stacheln und voll Zorn.) zeigt weder Feuer noch Stacheln, sondern den Turm umrahmt von einem hellblauen Himmel, grünen Wiesen, Fluss und Brücke. Zwar begegnet uns auf den folgenden Bildern ein in Rottönen gemalter Drache mit großem Maul und langen Krallen, angsteinflößend ist er aber nicht.
Der ursprüngliche Titelzusatz „Der Lindwurm und der Schmetterling oder: Der seltsame Tausch“ verrät meines Erachtens vielleicht schon zu viel von der Auflösung des Problems, ein Hinweis, den besonders sprachinteressierte Kinder nicht brauchen, denn beim Zuhören bzw. Lesen können aufmerksame Leser*innen den naheliegenden Tauschwunsch leicht selbst erahnen.
Um das Verständnis und die Freude am Zuhören möglichst intensiv zu gestalten, sollte beim Vorlesen viel Wert auf die Betonung der Reime und auf die passende, fast onomatopoetische Aussprache der zentralen Namen Lindwurm und Schmetterling gelegt werden.
Gesprächsanlässe ergeben sich einige, z.B. über den eigenen Vor-und Zunamen und die Zufriedenheit damit, die Entstehung und Bedeutung von Namen sowie andere lautmalerische Wörter bzw. Gedichte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kbm; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 08.02.2022

Weitere Rezensionen zu Büchern von Ende, Michael

Ende, Michael; Kruse, Max; Preußler, Otfried

Ich lese gern

Weiterlesen
Ende, Michael

Lenchens Geheimnis

Weiterlesen
Ende, Michael

Der Lindwurm und der Schmetterling

Weiterlesen
Ende, Michael

Lenchens Geheimnis

Weiterlesen
Ende, Michael

Der Lindwurm und der Schmetterling

Weiterlesen
Ende, Michael

Der Lindwurm und der Schmetterling

Weiterlesen