Famile Pompadauz. Das pupsende Hängebauchschwein. (2 CDs)

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• Historisches

Teaser

Nach 99 Jahren erwachen die Bewohner des “Hotels zur schönen Zeit” im Jahre 2011. (2 CDs 173 Min.)

Beurteilungstext

Nach flotter Musik wird der Zuhörer mitgenommen auf eine Zeitreise, die ihn nach Rippelpolde im Jahre 1912 entführt. Im Mittelpunkt der “ungeheuren” Ereignisse stehen die drei Kinder Kasmiranda, Jonni und Melusine. Kasmiranda ist die Tochter des Hotelbesitzers August Pompadauz. Jonnis Mutter ist Bedienstete in dessen “Hotel zur schönen Zeit”. Melusine Papenritt ist mit ihren Eltern gerade angereist, als ein “ungeheuerliches” Unwetter die Bewohner des Hotels überrascht. Sie fallen in eine Erstarrung, aus der sie erst 99 Jahre später bei einem gewaltigen Gewitter erwachen. Sie erkennen ihre Umwelt nicht mehr. Voller Staunen sehen sie, dass aus dem kleinen Rippelpolde ein großer Ort geworden ist mit Häusern, die riesigen Streichholzschachteln aus Glas ähneln. Um sie herum schwirren gewaltige Libellen aus Metall, fahren Automobile in einem teuflischem Tempo. Sie vermuten, dass Gottes Zorn sie in eine Art Koma hat fallen lassen und sie sich nun in der Hölle befinden. Nur Direktor Pompadauz ahnt, dass bei dem Unwetter etwas mit seinem “Jahrfahrtskarussel” passiert sein könnte. Erkundungen in Rippelpolde ergeben, dass sich die Hotelgesellschaft nunmehr im Jahre 2011 befindet. Nach einer ersten erschreckenden Begegnung mit der Zukunft möchten alle wieder zurück in ihre Zeit. August Pompadauz erkennt verzweifelt: Eine wichtige Wachswalze des “Jahrfahrtskarussels” ist zerstört. Die Kinder sind zuversichtlich, dass sie es mit Hilfe des neuen Freundes Milford aus der Neuzeit schaffen werden, eine Wachswalze zu besorgen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg und finden nach etlichen Abenteuern tatsächlich die die nötige Walze. Ob es gelingt, die Hotelbewohner in ihre Zeit zurückzuversetzen, bleibt aber ungewiss. Mit dem Auftauchen von Frau Dr. Filomena Havesick scheinen sich weiter Abenteuer anzubahnen. - Höchstes Lob gebührt dem Sprecher. Er versteht es, die vielen verschiedenen Figuren stimmlich zu differenzieren , dass man meint, es sprechen mehrere Schauspieler. Nur für Melusine mit den blonden Haaren und den betörenden blauen Augen hätte man sich eine weibliche Stimme gewünscht statt des hochgequetschten Falsetts. Die stimmliche Gestaltung wird dadurch erleichtert, dass alle Personen mehr oder minder als Karikatur angelegt sind. Das merkt man schon an den sprechenden Namen Paul Junke (der Pianist), Kirkegaard (der Papagei), J. Pierre (der Koch) u. a.. Hier müssen Erwachsenen wohl Verständnishifen geben, wahrscheinlich für den gesamten ersten Teil , in dem das Spezifische der Zeit von 1912 und ihrer Bewohner am Beispiel von Rippenpolde und dem “Hotel zur schönen Zeit” deutlich werden soll. Die Idee, das Jahr 2011 aus dem Blickwinkel von 1912 zu beschreiben, ist hervorragend. Man hätte die Gelegenheit zu einer satirischen Betrachtung unserer neuzeitlichen Errungenschaften noch ausgiebiger nutzen können. - Insgesamt bietet die Audiofassung großen Spaß für Jung und Alt. Die Geschichte ist spannend, voll lustiger und kurioser Einfälle; sie regt zum Nachdenken an.