Fabers Schatz

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• Freundschaft

Teaser

Auf dem Bilderbuch klebt der Aufkleber „von der erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorin“ und beim Blick auf den Namen: Cornelia Funke. Sie schreibt bezaubernde Bücher und dieses hier ist eins ihrer allerbesten.

Beurteilungstext

Fabers Opa geht nach Amerika und alles, was er ihm zum Abschied gibt, ist ein oller, schwerer Teppich. Opa hat ihm aber eine Postkarte in den Teppich gelegt, auf der steht, dass der Teppich fliegen kann. Wenn Faber vorliest, was darauf steht. Leider kann Faber nur Schnörkel erkennen, denn der Teppich stammt aus Damaskus. Faber sucht sich Hilfe im Hafen, wo er mit seinem Opa, der früher zur See gefahren war, oft Zeit verbrachte. Ein Mädchen kann Faber schließlich helfen und es zeigt sich, der Teppich fliegt tatsächlich! Faber und Shaima fliegen um die ganze Welt und werden auch Fabers Opa in Amerika besuchen.

Ich bin von diesem Buch begeistert. Gleich auf der dritten Seite die Postkarte, die mir als Grundschullehrerin natürlich das Herz höher schlagen und im Kopf überschlagen lässt, wie ich sie im Unterricht am gewinnbringendsten einsetzen kann. Die vielen Ratschläge hinsichtlich der Vielfalt von Menschen, die Faber von seinem Opa bekommen hat, dass Menschen viele verschiedene Hautfarben haben: „Alle Farben, von Milch bis Bitterschokolade. So bunt ist die Welt. Vergiss das nie!“

Und letztlich ist es ein Mädchen, das Faber helfen kann. Wahrscheinlich ein Mädchen aus Damaskus, dem heutigen Syrien. Sie bringt ihm einzelne Wörter bei, unter anderem auch „Heimat“, wird dabei aber traurig und verbietet dem Teppich, dorthin zu fliegen.

Als Lehrerin in einer DaZ-Gruppe bin ich unheimlich dankbar für dieses Buch. Ich würde mir zwar wünschen, dass der Carlsen-Verlag auch die Audio-Dateien für die arabischen Wörter zur Verfügung stellen würde, aber letztlich gibt es genug Übersetzungsprogramme, die helfen die richtige Aussprache zu finden. Ich glaube, dass dieses Buch insbesondere in Regelklassen, in die DaZ-Kinder integriert werden sollen, im Rahmen des Literaturunterrichts eingesetzt werden kann. Es bieten sich so viele Anlässe, mit diesem Buch weiter zu arbeiten, Vermutungen anzustellen, mit den Kindern zu philosophieren.

Besonders schön fand ich, dass ich die ganz normale, alltägliche Welt, in der weder Fabers Eltern, noch seine Lehrerin (Sie glaubt ja nicht mal an Aliens!) und auch nicht seine Freunde glauben, dass es fliegende Teppiche gibt, Magie eingebracht wird. Der Teppich fliegt tatsächlich, was für mich einen erleichternden Moment darstellte.

Die farbenfrohen, comicartigen Bilder zeigen mit angenehm vielen Details ohne überladen zu sein, was im Text steht, gehen aber über den Text hinaus. Sie sind von Susanne Göhlich mit viel Witz gemalt, besonders die Szene in der Faber den schweren Teppich in sein Zimmer zerrt, die Zunge zwischen den Lippen, ist liebenswert. Hamburg ist eindeutig zu erkennen, aber wer Hamburg nicht kennt kann das Buch trotzdem anschauen ohne, dass ihm etwas entgeht. Wer Hamburg mag wird sich aber freuen, den Hafen zu erkennen.

Insgesamt ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch, mit vielen Möglichkeiten zum Einsatz im Unterricht.

P.S.: Klitzekleines Manko. Der Text schreibt, die Postkarte sei natürlich in Schreibschrift. Das Bild zeigt den Text aber gedruckt in Hand- aber nicht Schreibschrift.