Fabelhafte Fanny Funke
- Autor*in
- Vandermeeren, Hilde
- ISBN
- 978-3-8251-7964-9
- Übersetzer*in
- Schweikart, Eva
- Ori. Sprache
- Flämisch
- Illustrator*in
- Rauwerda, Peter-Paul
- Seitenanzahl
- 125
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Teaser
Die neunjährige Fanny findet sich selbst und ihren Platz in ihrer Welt, während sie das "Besondere" sucht. Es dreht sich gar nicht um Einzelheiten, es geht "... um das ganze Paket." wird ihr Vater am Ende sagen. Das sollten wir uns merken.
Beurteilungstext
Fanny lebt mit ihrem Vater in der kurzen Sackgasse mit den vier Häusern. Seit ihre Mutter vor vier Jahren starb, ist ihr Leben selbstverständlich anders geworden. In der Schule kommt sie knapp an einer Antwort auf die Frage, welchen Beruf ihre Mutter ausübt, vorbei. Schlimm genug, dass sie zur Beschäftigung ihres Vaters "Würmer" angeben muss. Frau Suhuzy schreibt ‚Wissenschaftler' an die Tafel. Ihrem engsten Freund Jens "J.T." (sprich: Dschei Tie) Tegel geht es auch nicht viel besser: Seine Mutter arbeitet an der Kasse im Supermarkt, kümmert sich aber hauptsächlich um Schönheitswettbewerbe, für die J.T. herhalten muss. Sein Vater arbeitet in der Fleischfabrik und spielt in einer Rockband die Gitarre. J.T. ist klar, dass er adoptiert sei und seine Eltern ihm das nicht mitteilen wollen. Alle Babyfotos seien bei einem Brand zerstört worden. Ihm ist ebenso klar, dass er von dem berühmten Astronomen und Physiker Percy Plasmans abstammt.
Die Geschichte hat erheblich größeren Anteil an Humor als an Dramatik, auch wenn diese nicht gar zu kurz vorkommt. Am Ende kennt nicht nur J.T. seine Geschichte, sondern Fanny hat ihre Begabung entdeckt, wenigstens eine alte Frau zum Lächeln zu bringen, und ihr Vater hat eine grässliche neue Freundin verloren und eine ganz neue gewonnen, mit der sich Fanny auch anfreunden kann.
Die Sprache und Diktion wie der Umfang der einzelnen Kapitel ist für Leser ab etwa 8 Jahren gut geeignet. Der Humor ist leicht hintergründig und gar nicht klamaukig, was sehr angenehm ist und die beiden Hauptpersonen trotz einiger Missgeschicke dabei in ihrer Entwicklung weiterbringt - ohne einen Hauch von Pädagogisierung.
Die sieben ganzseitigen Illustrationen (plus einige kleinere) im Inneren des Buches sind monochrom und mit feinem Strich gezeichnet - im Original offensichtlich leicht aquarelliert (wie dem Cover zu entnehmen ist). Interessanterweise erhalten neben Fanny selbst nur die Nachbarin Roberta und der Astronom je ein eigenes Gesicht, alle anderen dürfen wir uns ebenso vorstellen wie die Räumlichkeiten, in denen die Kinder leben.
Eine schöne Geschichte also, voller Wärme für die Charaktere und ein passendes "Zweitlesebuch".