Endling - Die Suche beginnt

Autor*in
Applegate, Katherine
ISBN
978-3-423-64062-6
Übersetzer*in
Günther, Ulli
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
381
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das gebundene Buch im DIN-A5 Format umfasst 381 Seiten. Der Hartkartonumband ist farbig in Cartoon-artiger Zeichen- und Maltechnik gestaltet. Eine überwiegend dunkle Berglandschaft im Hintergrund umrahmt drei Figuren im Abendlicht. Diese bestehen erstens aus einem etwa 14-jährigen Mädchen aus edlem Herrschergeschlecht, das in Wildleder gekleidet ist und ein imposantes, reich verziertes Schwert in den Händen hält. Des Weiteren steht ein Dalkin „Endling“, ein Wesen, das einem Hund sehr ähnlich ist, jedoch menschliches Verhalten zeigt, d. h. es steht aufrecht, besitzt einen Daumen zum Greifen und kann sprechen, neben ihr. Im Vordergrund hockt ein Wobbyk, das ist ein hasenähnliches Felltier mit sehr großen Augen, langen Ohren, einem Mausgesicht und drei Schwänzen. Die Innenseite des Buchbandes wurde mit einer gezeichneten Landkarte des Königreiches „Nedarra“ versehen.
Band eins der Geschichte, erzählt die verzweifelte Suche der jungen Byx, deren Familie durch die Tyrannen des Königreiches getötet wurden und nun nach dem letzten Rudel ihrer Artgenossen forscht. Alle ihrer Art sollten verschwinden, da die Fähigkeit stets erkennen zu können, ob jemand lügt, eine große Bedrohung für alle nach Macht gierenden Wesen darstellt. Nur die Möglichkeit den letzten und somit den „Endling“ der Gattung der Dalkin, unter seine Knechtschaft zu bringen, würde dem mächtigsten Tyrannen die absolute Macht geben. Da der Herrscher des Weiteren alle, über Intelligenz verfügenden Rassen, ausrotten will, gilt es, den mit vielen Abenteuern gespickten Wettlauf zur Rettung von ganz Nedarra zu gewinnen. Byx wird bei diesem gefährlichen Abenteuer von ihren treuen Weggefährten, dem kleinen Wobbyk, Khara, dem mutigen Menschenmädchen, Renzo, dem Dieb, und Gambler, eine riesige schwarze Raubkatze, begleitet.

Beurteilungstext

Nachdem ich das Buch in die Hände genommen hatte, habe ich mir sehr intensiv das Titelbild angeschaut. Die beiden Phantasiegestalten ziehen den Blick an, da beide, auf den ersten Blick, Merkmale uns bekannter Tierformen aufweisen, jedoch entweder abweichendes Verhalten zeigen oder aber seltsame Körperteile haben. Zu diesem Zeitpunkt spürte ich bereits, dass meine Vorstellungskraft stärker gefordert ist als seien dort völlig fremde Kreaturen abgebildet. Dieses Phänomen zog sich fast bis zu Hälfte des Buches bei mir durch. In der Realität fällt es uns meist schon nicht leicht, wenn ein Hund auf uns zuläuft, sofort zu erkennen, ob es sich um einen Rüden oder um ein Weibchen handelt. Weiterhin sind Emotionen sehr schlecht aus der reinen Mimik eines Hundes abzulesen. Bei diesem „Endling“ handelt es sich also um ein „Mädchen“, ist aber äußerlich ein aufrecht gehender, mit Daumen ausgestattet sprechender Hund mit großen „Hinterpfoten“. Sicher fällt einem Erwachsenen dieser Transfer schwerer als einem Kind bzw. Heranwachsendem, doch da besonders viele Emotionen vermittelt werden, ist es anfänglich eine Herausforderung an den Leser. Der kleine „Wobbyk“, mit übergroßen Ohren wie ein Hase, ein Mausgesicht mit weichem Fell sowie sprechend und lediglich einem dreifachen, mittellangen Schwanz, ist eher einzuordnen und somit schnell ein Sympathieträger. Da die Abenteuergeschichte rasch Fahrt aufnimmt, gelingt es der Autorin schnell Spannung aufzubauen, so dass die Lust weiter zu lesen doch zügig aufgebaut wird. Sehr viele moralische Werte wie: Familienbande, Hilfsbereitschaft, Geschwisterliebe, Vertrauen, Freundschaft, Treue, Freiheitsrechte, Schutz von Minderheiten und vieles mehr werden in diesem Buch vermittelt. Aktuelle Themen, wie Umweltschutz und das Aussterben bedrohter Arten, wird eindringlich vermittelt und ist somit überraschend passend in dieser Zeit. Um Spannung zu erzeugen gehört zu einem Phantasieroman unweigerlich auch ein Maß an Magie und auch Gewalt. Das „Böse“ wird von den augenscheinlich Schwächeren bekämpft und das nicht nur mit einem magischen Schwert, sondern mit der besonderen Fähigkeit des “Endlings“ stets erkennen zu können, ob jemand die Wahrheit sagt. Sehr gut wird die Bedeutung der Wahrheit in diese Geschichte eingebracht. Wobei ich hier die Anmerkung mache, dass meine Kinder und sicher andere junge Leser auch, diese Fähigkeit bei ihren Müttern vermuten und diese wohl nicht immer so sehr zu schätzen wissen
Was mich weiterhin an dieser Geschichte überzeugt, dass vorkommende Gewaltszenen nicht völlig ausgeschmückt, sondern benannt, aber zum Teil der Phantasie überlassen werden, wie z. B. …wurde von den Wärtern gepackt, in den Keller gezerrt und schreckliche Schreie folgten. Was dort wohl mit ihm geschieht? Doch wir konnten nicht helfen…
Das Ende des ersten Teiles der Geschichte lässt berechtigte Hoffnung aufkommen, dass es eine weitere Gruppe von Dalkins gibt und somit unsere Heldin wohl doch nicht der “Endling“ ihrer Gattung ist. Die Autorin möchte natürlich Appetit auf den nächsten Band machen, da das „Böse“ noch nicht wirklich vernichtet ist, doch kann der junge Leser auch mit positiven Gefühlen das Buch als Einzelwerk lesen.
Mein Fazit lautet daher: empfehlenswert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.05.2020

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