Willodeen. Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere

Schlagwörter

• Außenseiter
• Forschen
• Mut
• Natur

Teaser

Dies ist eine Fantasy-Geschichte mit sehr ernstem Anliegen. Die zehnjährige Willodeen hat ihre Familie bei einem großen Waldbrand verloren. Sie widmet sich seither der Beobachtung der geflügelten Summbärchen und der Kreischer. Die Kreischer waren ausgerottet worden, weil sie stinken. Gleichzeitig verschwinden die niedlichen Summbärchen. Mit ihren Entdeckungen rettet Willodeen die Existenz ihres Dorfes, das ein Tourismus-Magnet wegen der niedlichen Summbärchen ist.

Beurteilungstext

„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nie zu klein ist, um etwas zu ändern.“, dieser Satz von Greta Thunberg ist dem charmanten Fantasy-Roman vorangestellt und damit eine Aufforderung an die jungen Leserinnen und Leser, sich zu engagieren. Die zehnjährige Willodeen lebt in dem Dorf Perchance bei zwei weisen alten Frauen, die sie in liebevolle Obhut genommen haben, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Großbrand umgekommen waren. Das kleine Summbärchen Duuzu, dem bei dem Brand die Flügel angesengt wurden, ist Willodeens liebster Begleiter. Diese niedlichen Tierchen bilden die Existenzgrundlage des Dorfes, denn sie sind die Attraktion beim alljährlichen Herbstmarkt. Dort sind sie in ihren kugeligen Nestern auf den Blauweiden zu bestaunen. Einziger Störfaktor ist eine andere Tierart: die Kreischer. Diese geben nicht nur schreckliche Laute von sich, sondern sie stinken auch ganz fürchterlich. Kurzerhand rotten die Jäger von Perchance sie aus. Nun ist der Ort „geruchlos“, aber mit dem Tod des letzten Kreischers verschwinden auch die putzigen Summbärchen. Connor, ein junger Künstler des Dorfes, bastelt aus Naturmaterialien einen kleinen Kreischer für Willodeen. Dieser wird plötzlich lebendig und zieht in die Hütte der alten Frauen ein. Mit ihm und ihrem Freund Connor findet Willodeen nach vielen Fehlschlägen heraus, dass sich Kreischer von Pfauenschnecken ernähren, die ihrerseits die Wurzeln der Blauweiden zur Ernährung brauchen. Die Kreischer sorgen dafür, dass die Schnecken nicht überhand nehmen und die Weiden beschädigen. Nur gesunde Weiden bilden die für den Nestbau der Summbärchen wichtigen Blätter aus. Willodeen ist traurig und wütend zugleich, denn sie ist sich sicher, dass die Erwachsenen im Dorf ihr nicht glauben würden. Aber die beiden klugen Tanten raten ihr: “Mach was Nützliches mit all deiner Wut“! Sie schicken sie zur Dorfversammlung, wo die Zehnjährige mutig und überzeugend das Wort ergreift. Man hört ihr zu und lässt sich von ihren Forschungsergebnissen überzeugen. Die Autorin erzählt diese liebenswerte Geschichte mit märchenhaften Ausschmückungen, unterhaltsam in der Sprache und dazu überaus spannend. Das ernsthafte Anliegen Greta Thunbergs kann so als fantasievolle Anleitung verstanden werden, die Natur zu beobachten und auch zu beschützen. Beschützen, besonders auch im Eigeninteresse der Menschen. Die vereinzelt eingestreuten Schwarz-Weiß-Zeichnungen ergänzen den Text und geben ein genaues Bild der originellen Fantasie-Tiere, dem Kreischer und dem Summbärchen.