Einmal

Autor*in
Gleitzmann, Morris
ISBN
978-3-86742-109-6
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Felix, Sohn verschollener jüdischer Buchhändler, lebt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in einem katholischen Waisenhaus. Als er erlebt, wie Nazis jüdische Bücher verbrennen, flieht er auf der Suche nach seinen Eltern aus dem Waisenhaus. Doch sein Heimatort samt Buchladen sind von fremden Menschen besetzt. Felix, der überall den Grausamkeiten der Nazis begegnet und dabei ein Mädchen aus einem brennenden Haus rettet, landet letztlich im Warschauer Ghetto, wo er noch Schlimmeres erlebt.

Beurteilungstext

“Jüdisch ist wie katholisch - nur anders” - der kleine Felix betrachtet die Welt mit all den Gräueln der Nazis durch seine kindlich-naiven Augen. Das macht das Berührende dieses behutsam von Tobias Krebs für den SWR inszenierten Hörspiels aus. Grundlage ist das Kinderbuch “Einmal” von Morris Gleitzmann.
“Wieso lassen die Nazis die jüdischen Menschen so leiden? Bloß weil sie Bücher schreiben?” - Die Erkenntnis folgt auf dem Fuße: “Vielleicht sind es ja gar nicht die Bücher, die die Nazis so hassen, vielleicht sind es ja wir?”. Felix erzählt Zelda, die Schlimmes erlebt hat, Geschichten und setzt so Phantasie gegen das Grauen. Im Hintergrund tönen immer wieder die bedrohlichen Nazis.
Doch die Geschichten gehen Felix aus, als er miterlebt, wie ein Nazi eine Frau erschießt und ein anderer Zelda eine Pistole an den Kopf hält ... Der Zahnarzt Barnek hilft Felix, Zelda und anderen Kindern, um ihnen das Leben im Ghetto erträglich zu machen, um zu überleben.
Wie erzählt man Kindern, Geschichte, die unsagbar grausam ist? Genau so, wie es das Hörspiel tut. Ehrlich. Und indem es Strukturen von Märchen und Geschichten nutzt, um Unsagbares sagbar zu machen. Nur: Diese Geschichten gehen nicht gut aus. Im Verlauf erfahren kleine und große Zuhörer berührend nah, was ein Ghetto ist, ein Vernichtungslager, ein Transportzug. “Einmal gab es eine Zeit, da liebte ich Geschichten. Jetzt hasse ich sie.” Felix glaubt nicht mehr an schöne, gute Geschichten und er hat keine Tränen mehr.
Die Nazis finden das Versteck der Kinder und treiben sie mit Barnek zum Bahnhof. Einmal ging Felix auf seine erste Bahnreise. Einmal sprang er aus dem Zug. Einmal lag er mit Zelda auf einer polnischen Wiese ...

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Diese Rezension wurde verfasst von Gre.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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