Einmal

Autor*in
Gleitzmann, Morris
ISBN
978-3-551-35862-2
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
192
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 6-Jährige Felix wird von seinen jüdischen Eltern in einem Waisenhaus abgegeben. Warum er dort leben soll, ahnt Felix nicht und so flieht er aus der Obhut der Nonnen, um seine Eltern zu suchen. Auf seiner langen abenteuerlichen Reise findet er zwar seine Eltern nicht, wohl aber viele Menschen, die ihn vor dem Tod in der Gaskammer bewahren.

Beurteilungstext

Sie haben zwar ganz unterschiedliche Eltern, trotzdem verbindet Felix und den Neunjährigen Bruno aus “Der Junge im gestreiften Pyjama” so einiges. Beide sind Jungen , die so gar nichts von der schlimmen Zeit wissen, in der sie leben müssen. Erst langsam erkennen die beiden naiven Kinder, in welcher Gefahr sie sich befinden. Nur der Schluss der Erzählungen ist völlig unterschiedlich. Der Sohn des KZ-Kommandeurs kommt mit seinem Freund in der Gaskammer um, Felix , der Glückliche- so die Namensbedeutung-, kann dem KZ durch eine gewagte Flucht gerade noch entgehen.
Jedes Kapitel beginnt mit dem Wort EINMAL . Felix, der Ich-Erzähler , lässt den Leser damit an jeder Etappe seiner Flucht aus dem Waisenhaus teilhaben. Der wissende Leser möchte dem naiven Erzähler gar zu gerne einen Hinweis geben, auf welchem gefährlichen Weg er sich jeweils befindet. Als er an einem Bauernhof vorbeikommt, hört er Schüsse. Dann entdeckt er ein erschossenes Ehepaar und ein hilfloses Mädchen. “Die armen Leute müssen jüdische Bücherbesitzer sein, die nicht ertragen konnten, dass die Nazis ihre Bücher verbrennen, deshalb haben sie einen Streit angefangen, und um es ihnen heimzuzahlen, haben die Nazis sie und ihre Hühner umgebracht und ihr ganzes Haus angezündet.”(S.68 f.) Die Suche nach den Eltern , die einen Buchladen in der Stadt hatten, sind der rote Faden, der sich durch das Buch zieht. Auf dem brennenden Bauernhof findet Felix die hilflose etwa 6 Jahre alte Zelda.
Für den Leser nicht ganz nachvollziehbar schleppt der kleine Felix sie über eine weite Strecke bis zu einem Heuhaufen. Das kleine Mädchen wird nun seine Begleiterin. Schließlich machen sie die Bekanntschaft von Barnek, der von den Nazis verfolgt wird und der von Beruf Zahnarzt ist. Barnek verspricht den Kindern auf sie aufzupassen. Ihm und Zelda erzählt Felix seine erfundenen Geschichten, die er auch in seinem Notizbuch aufschreibt. Schließlich werden sie von den Nazis entdeckt und auf einen Güterzug verfrachtet , der durch Polen zu einem KZ fährt. Barnek hilft Felex, Zelda und dem Mädchen Chaya von dem fahrenden Güterzug zu springen. Sie finden sich auf einer Wiese in Polen wieder.Chaya ist tot. Felix und Zelda überleben. Wie der Rest der Geschichte aussehen wird , wissen wir nicht. Wir können uns aber denken, dass Felix ein berühmter Schriftsteller wurde.
Das Buch erlangt seine besonders eindringliche Wirkung durch die kindliche Erzählweise seines Protagonisten. Gerade die Sicht des Jungen auf die furchtbaren Ereignisse lässt den Leser ihre Unmenschlichkeit in besonderem Maße erleben. Es ist auch ein Verdienst des Übersetzers, der die sprachkünstlerische Gestaltung so treffend ins Deutsche übertragen hat, dass die Erzählweise des Jungen seine Wirkung voll entfalten kann.

Das Buch kann auch in Auszügen ab dem 7.Schuljahr im Unterricht gelesen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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