Ein Meer aus Tinte und Gold
- Autor*in
- Chee, Traci
- ISBN
- 978-3-551-58352-9
- Übersetzer*in
- Hachmeister, Sylke
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 480
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Buch (gebunden)Fantastik
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 17,99 €
- Bewertung
Teaser
Selten war ein Buch so wichtig für Frieden und Zusammenleben wie in diesem Roman. Daher kämpft Sefia darum in doppelter Weise - sie lernt Lesen und verteidigt es gegen alle brutalen Angriffe. Aber kann sie auch verhindern, dass die übermächtige Wache das Werk an sich reißt?
Beurteilungstext
Wer das Buch in die Hand nimmt, erlebt Action auf Action. Dabei sind die einzelnen Handlungsstränge nicht gerade meisterhaft zusammengebunden. Man hat eher den Eindruck, sie bilden ein grob zusammengestelltes Puzzle. Wer keinen leitenden roten Faden erwartet, den wird das nicht stören, denn die jeweilige Action wird immer neu die Aufmerksamkeit fordern. Da muss man keine Ahnung davon haben, wie’s weitergeht oder was gerade war. Wer aber mehr erwartet, z.B. eine Entwicklung der Charaktere, der wird keine finden. Sie sind schon zu Beginn quasi fertig, verändern werden sich nur die Fähigkeiten, mit denen sie (um ihr Leben) kämpfen. Wie bei einer Vorabendsendung im Fernsehen, kann man folglich bequem quer lesen, ohne die Spannung zu verlieren. Das spricht für das Buch als Schmöker.
Man wünscht sich aber schon mehr als recht plakative Aussagen, mit denen Tania (also die Wache) ihre Gewaltherrschaft rechtfertigt. Und: Kaum sichtbar wird durch Sefias Verhalten die andere Sichtweise von Staaten-/ Herrschaftsverhalten, die die Demokratie kennzeichnet. Daher bleibt bis zum Schluss der durch den Rechtsstaat eigentlich ausgehebelte Verhaltenskodex von Gewalt und Gegengewalt bestimmend.
Noch eine Bemerkung zur Übersetzung. Insgesamt liest sich der Text recht flüssig und strahlt schon etwas von der magischen Welt aus, in die die Handlung versetzen will. Dann aber stört es die Stimmung, wenn mitten in die Darstellung moderne Wörter knallen wie Team, Historiker, Cracker, Cookys, Fraß uam. Das gilt auch für Bewegungen, die irgendwie nicht zum Kontext passen (z.B. „der Wind zwickt“, S.474).