Ein Buch für Yunus - Eine deutsch-türkische Geschichte

Schlagwörter

• Familie
• Kulturen

Teaser

Yunus wird in einer bunten Patchworkfamilie groß. Seine deutsche Mutter hat einen jüdischen Freund aus Amerika und sein Vater kommt aus der Türkei. Selbst seine Großeltern stammen aus unterschiedlichen Ländern. Um das Gewirr zu verstehen, bittet Yunus eines Tages seine Familie in ein Buch über sich zu schreiben.

Beurteilungstext

Die Autorin schafft mit der Geschichte von Yunus einen einfühlsamen Zugang zum Thema Familie für Kinder, die eben nicht in der klassischen Familienform groß geworden sind. Damit können sich auch Leser mit dem Thema identifizieren, die ein schwieriges Verhältnis zu ihren Verwandten haben. Die Idee eines Familienbuches ist im Übrigen für jeden nachahmenswert. In dieses Buch werden nicht nur Fakten geschrieben, sondern auch viele persönliche Dinge oder einfach nur Geschichten über Kindheit oder besondere Erlebnisse. Damit gelingt auch ein kleiner geschichtlicher Einblick in den Alltag der letzten Jahrzehnte.
Der Untertitel lässt vermuten, dass es dabei nur um deutsch-türkische Beziehungen geht, aber in diesem Buch sind viel mehr Bereiche und Länder abgedeckt, so dass der Untertitel eher unpassend ist.
Besonders wird das Buch durch den Umgang der Figuren miteinander. Yunus wird mit seinen Ideen ernst genommen und selbst schwierige Familienereignisse werden versucht ihm zu erklären. Außergewöhnlich ist das Mutter-Sohn-Verhältnis. Der Umgang zwischen den beiden ist bewundernswert und jeder Erwachsene kann von der Lektüre einiges lernen. Kinder und Jugendliche werden von dem Buch angeregt, selber nachzufragen und die Chance zu nutzen, noch lebende Familienmitglieder nach ihren Wurzeln zu befragen.