E-Mails aus Afrika

Autor*in
Heuck, Sigrid
ISBN
978-3-522-17950-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
KIMMERLE, MICHAEL
Seitenanzahl
144
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lilli, 11, ist Halbwaise. Vor ca. 3 Jahren ist ihre Mutter gestorben. Sie lebt nun mit ihrem Vater und dessen Mutter zusammen - wird aber sehr ärgerlich, als dieser - ein Wissenschaftler, ihr eröffnet, dass er für einige Wochen nach Afrika fliegen muss. Immerhin verspricht er, ihr regelmäßig E-Mails zu schicken.

Beurteilungstext

Lillis Vater ist Entomologe (Insektenkundler) und hat von seinem Forschungsinstitut den Auftrag erhalten, in Westafrika heraus zu finden, wie eine gefährliche Mücke bekämpft werden kann, die die “Flussblindheit” verursacht. Lilli ist von dieser Reise alles andere als begeistert, vor allem, weil sie fest damit gerechnet hatte, dass der Vater sie begleiten würde an ihrem ersten Tag im Gymnasium. Das bleibt nun der Oma überlassen. Aber der Vater verspricht, ihr E-Mails aus Afrika zu schicken, wann immer dies möglich ist. Und so wandern denn Vaters abenteuerliche Berichte und Lillis Schul- und Familiennachrichten zwischen Afrika und Deutschland hin und her. Erst kurz vor Weihnachten kehrt Lillis Vater wieder zurück - und er bringt eine junge, hübsche afrikanische Ärztin mit - die er später heiratet - mit Lillis voller Billigung!
Es ist schon ein bedeutender Unterschied, ob man über Hunger, Wassermangel, Not, Krankheit, schlechte Verkehrs- und Wohnverhältnisse liest oder ob sie einem an “leibhaftigen Beispielen” begegnen. So wird Lilli nicht nur zur mitleidenden, sondern aktiv helfenden deutschen Kameradin der etwa gleichaltrigen Almesi aus Gambia. Sie informiert nicht nur ihre Klassenkameraden in einem Referat über die Verhältnisse in Zentralafrika, sondern startet mit ihrer Klasse auch eine umfangreiche “Stoffreste-Sammelaktion” (aus den Resten nähen die afrikanischen Frauen originelle Puppen, mit deren Verkauf sie die teuren Medikamente gegen die Flussblindheit kaufen können). Damit kann sich die eigenwillige Lilli, die mit dem dunkelhäutigen Aki befreundet ist, auch in ihrer Klasse gut durchsetzen.
An diesem originellen Kinderbuch der bekannten “Altmeisterin der Kinderliteratur” gefallen nicht nur die klar gezeichneten, systematisch entwickelten Charaktere, sondern auch die sehr persönlich-originelle Erzählweise über E-Mails ( zu denen heute ja die meisten Kinder in Lillis Alter Zugang haben!). Schöner, gut gegliederter Druck und eine “afrika-spezifische” Einbandgestaltung sind weitere positive “Zutaten” zu dem anrührenden Buch, das Afrikas Probleme viel deutlicher und lebendiges spiegelt als viele Vorträge. Nachdrücklich empfohlen ab ca. 10 Jahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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