Du musst die Wahrheit sagen

Autor*in
Wahl, Mats
ISBN
978-3-423-62535-7
Übersetzer*in
Kutsch, Angelika
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
284
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Tom bezieht mit der Mutter und den Geschwistern das geerbte Haus der Großmutter. Sofort entwickeln sich harte Probleme mit dem Bruder, mit der Geschichte der Mutter, mit dem Nachbarn, mit der Schule, mit Freunden und Freundinnen. Die Probleme reichen von Neonazis über Altnazis und Fremdenfeindlichkeit bis zu Bruderhass, Tierliebe, erster Liebe, Vergewaltigung, Notwehr und Mord.

Beurteilungstext

DU MUSST DIE WAHRHEIT SAGEN - aber außer dem Ich-Erzähler tut das niemand. Zwei Geschwister hat Tom, die ältere Schwester lebt in einer anderen Galaxis als der 14-Jährige Tom, der Bruder ist dumm und grobschlächtig und will Tom ständig zu etwas bringen, was der absolut nicht will. Die Mutter weiß selbst nicht so recht, was sie will. Sie haben das Haus der Großmutter geerbt und beziehen es in einem schönen Sommer. Der alte Nachbar lässt Tom für sich arbeiten und hat eine merkwürdig-hinterhältige Art, den Jungen an sich zu ziehen, bis er ihm eröffnet, der Vater seiner Mutter zu sein. Die beginnt gerade ein Verhältnis mit dem Ortspolizisten und so findet Tom lange keine Zeit, ihr das zu sagen, weil sie es noch nicht weiß. Die Geschichte ist also so schon reichlich verworren für den Heranwachsenden, als die Verwirrung erst recht beginnt: Der Alte hat einen Unfall und kommt ins Krankenhaus, der Liebhaber der Mutter will deren Tochter vergewaltigen und Tom greift ein, schießt mit dem Gewehr des alten Nachbarn und verletzt den Polizisten schwer. In der Schule wehrt er sich - unabhängig davon - gegen einen Übergriff und wird deswegen als Rassist verurteilt - Tom findet sich in dieser Welt nicht mehr zurecht. Alle verleugnen alles: sein Bruder sowieso, einfach als Charaktereigenschaft, seine Schwester will von einer Verteidigung nichts wissen, die Schule hat andere und eigene Probleme, der Schulfreund, den er verteidigte, hat sein Fahrrad zerstört, ein Neonazi behauptet, Tom würde schon immer zu ihnen gehören - nur die Mutter hält zu ihm, hat aber logischerweise ihrerseits Probleme, über die sie nicht redet.
Ginge noch mehr? Reicht das nicht schon lange vorher? Eigentlich hätte eines dieser Probleme gereicht, um ein gutes Buch daraus zu machen. Aber Wahl entscheidet sich nicht und seine Helden können das natürlich erst recht nicht. Aber der junge und ebenso naive Leser wie Tom wohl auch nicht. Denn keines der angesprochenen Probleme wird auch nur irgendwie zu Ende diskutiert. Und die Haltung: So ist das Leben nun mal reicht m.E. nicht aus, um ein Endlosdrama zu entfalten. Cjh13.02

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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