Du bist da, du bist fort

Autor*in
Moeyaert, Bart
ISBN
978-3-446-23469-7
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Berner, Susanne
Seitenanzahl
106
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Von drei unterschiedlichen Geschichten handelt das Buch. Hauptperson der 1. Geschichte ist Frau Mei, deren Tochter ertrunken ist und die sich für die anderen im Ort nun seltsam benimmt. Die 2.Geschichte erzählt von Luise, die einen alkoholkranken Vater hat. Der Vater verlässt die Familie für einige Zeit. Luise leidet darunter. In der 3. Geschichte geht es um eine Gasse, in der es einsam wird, seit der kleine Arjan, der so schön singen kann, weggegangen ist.

Beurteilungstext

Ein seltsamer Titel für ein Kinderbuch, ein rätselhaftes Titelbild, aber genauso seltsam sind auch die drei Geschichten. Der Erzähler weiß genau, was in Kinderseelen vorgeht und kann dies sehr eindringlich beschreiben. Aber sind die Texte deshalb schon für Kinder geeignet? Am Verwirrendsten ist es, dass keine der Geschichten Trost bietet, obwohl die Leser durchaus solche Erfahrungen, wie die Kinder in den Texten, gemacht haben könnten. Die Einsamkeit der jeweiligen Hauptpersonen bleibt bestehen. Spannend zu lesen sind die Geschichten natürlich auch nicht. Wie sollten sie es auch? Der jeweilige Inhalt ist ja sehr bedrückend. In der 1. Geschichte geht es um die nicht enden wollende Trauer über ein ertrunkenes Kind. Gewiss, die Frage, wo das Kind wohl jetzt ist, wird gestellt und böte Gesprächsanlass, wenn man jemanden hat, der darüber sprechen will. Alkoholkranke Väter, die die Familie belasten, gibt es in unserer Gesellschaft viele. Die kleine Luise ist trotzdem nicht froh, dass der Papa nun weg ist. Sie muss darüber nachdenken und gerät in eine kleine Liebesgeschichte zwischen Kriek und Peter. Die lässt sie das Heimweh nach Papa ganz deutlich spüren. Erst die Nähe der großen Schwester, die versichert, dass der Papa zurückkommt und es ihm dann besser geht, lässt sie ruhig werden. In der 3. Geschichte geht es um die Einsamkeit in einer kleinen Gasse. Die Hauptperson, die kleine Marte, bittet den Leser, sie zu besuchen. Sie fühlt sich so allein und ohne Perspektive. Es gab eine Zeit, da hat Arjan gesungen, und sie hatte getanzt. Der Gesang hat alle beeindruckt. Ihr toller Stepptanz wurde nicht so sehr bewundert. Die Enttäuschung darüber, dass ihr Talent nicht gewürdigt wird, haftet tief. Der Junge ist auf Grund seiner tollen Stimme weggekommen. Er hatte eine Chance. Sie bleibt alleine zurück.
Die colorierten Zeichnungen zu den drei Erzählungen sind sehr natürlich und verraten durch Mimik und Gestik auch etwas von den Gefühlen der dargestellten Personen. Es gibt kein Inhaltsverzeichnis. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass die jeweilige Geschichte etwas abrupt endet und schon geht es mit einer völlig anderen Geschichte weiter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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